Gewerkschaftsticker

Der Wohnort eines Arbeitnehmers ist Privatsache meinen die Arbeitgeber. Deshalb wollen sie die Kosten für Unfälle ihrer Beschäftigten auf dem Weg zur oder von der Arbeit nicht mehr zahlen, sagte BDA-Präsident  Dieter Hundt.

ver.di gegen Leistungsstreichungen bei der gesetzlichen Unfallversicherung. Als einen Generalangriff auf einen Kernbereich der Unfallversicherung verurteilt ver.di Vorschläge der Arbeitgeberverbände, Wegeunfälle ganz aus dem Leistungskatalog zu streichen.

Die IG Metall in Ostdeutschland fürchtet eine Billiglohnrunde durch Ein-Euro-Jobs. Olivier Höbel, Chef der IG Metall von Berlin, Brandenburg und Sachsen, sagte, statt weiter auf eine soziale Spaltung hinzuwirken sollten Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement Sicherungsmechanismen einführen, damit in Deutschland kein Lohndumping entstehe.

Durch die “Hartz-IV-Reform” müssen nach Einschätzung des Deutschen Mieterbundes (DMB) rund 100.000 Arbeitslosenhilfe-EmpfängerInnen in billigere Wohnungen umziehen.

ver.di ist es gelungen, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung und den gesetzlichen Krankenkassen eine Ausbildungsoffensive zu starten. Danach werden die Kosten für die Ausbildung sowie eine einjährige Übernahme von der Begrenzung der Verwaltungskosten bei den Kassen ausgenommen. Die Krankenkassen werden über ihren Eigenbedarf hinaus ausbilden und die zusätzlich Ausgebildeten nach deren Abschluss für ein Jahr weiter beschäftigten

Die Tarifrunde für die 103.000 Beschäftigten der sechs westdeutschen VW-Werke hat begonnen. Die IG Metall fordert vier Prozent mehr Lohn und Gehalt und bietet dem Konzern an, über Arbeitsplatzgarantien zu sprechen. Der VW-Vorstand will die gesamten Personalkosten bis 2011 um 30 Prozent senken. Die Beschäftigten im VW-Werk Puebla in Mexiko haben zum ersten Mal seit Jahren gestreikt. Sie fordern 8,5 Prozent mehr Lohn.
Die Arbeitgeber fordern drastische Einschnitte bei der Beamtenversorgung. Die Beamtenprivilegien in der Altersvorsorge müssten beseitigt werden, sagte Hundt.

Der Höchstsatz bei der Beamtenversorgung liegt bei 75 Prozent der letzten Bezüge. Dagegen liege das Bruttorentenniveau eines Standardrentners derzeit nur bei 48 Prozent, sagte Hundt.

Die Grünen haben die FDP als Partei der Besserverdienenden abgelöst. Das mittlere Einkommen der Grünenwähler beträgt im Schnitt 1750 bis 2000 Euro, 250 Euro mehr als FDP-Wähler.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) vermittelt Jobsuchende und Arbeitslose auch als Sicherheitskräfte in den Irak. In der Zeitschrift "Markt und Chance" der zur BA gehörenden Bonner Zentralstelle für Arbeitsvermittlung werden zur Überwachung des Flughafens in Mosul "geprüfte Sicherheitsdienstleistungskräfte" gesucht. "Englisch zur Verständigung am Arbeitsplatz, Waffenkunde erwünscht. Nur Bewerber bis 45 Jahre körperlich fit" heißt es im Anforderungsprofil. Der parteilose Europaabgeordnete Tobias Pflüger, Mitglied der PDS-Gruppe, meint dazu in einer Pressemitteilung, dass angesichts der Debatte um Hartz IV, mit dem gewollten Zwang jede Arbeit anzunehmen, dieses Engagement der Bundesagentur doppelt zynisch wirke. Pflüger: "Was passiert eigentlich, wenn es Tote gibt? Die Bundesregierung scheint alles tun zu wollen, um die Arbeitslosen loszuwerden." Die Inserate verheißen ein "überdurchschnittliches Gehalt ... und Lebensversicherung".

(hg)