Buchankündigung:

Dead Men Working

Nach dem "Manifest gegen die Arbeit" und nach dem Buch „Feierabend“ unser neues Buch zur Arbeitskritik: Mit dem Crash der New Economy hat sich der Traum vom immer währenden Boom und neuen Arbeitsplätzen verflüchtigt. Je klarer zu Tage tritt, dass eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung nie wieder gelingen wird, und dass die rasante Produktivitätsentwicklung immer mehr Arbeit überflüssig macht, umso mehr wird die Krise der Arbeit geleugnet; umso härter wird der Druck auf die Arbeitslosen, eine Arbeit finden zu müssen - und zwar um "jeden Preis". Die gesellschaftliche Opposition zeigt sich angesichts der immer neuen Zumutungen paralysiert. Die Diktatur von Arbeit und Ökonomie läuft Amok und zieht damit allen system-immanenten Kämpfen für die Verbesserung der Lebensverhältnisse den Boden unter den Füßen weg. Unsere Analyse und Kritik der Verhältnisse im entsicherten Kapitalismus sind von grundsätzlicher Art. Eine emanzipatorische Perspektive muss über die Warengesellschaft hinausweisen.

Das Buch Dead Men Working enthält Erfahrungen, die die AutorInnen in den verschiedenen Abteilungen der großen Arbeits(losen)mühle gemacht haben sowie theoretische Beiträge zum Thema Arbeit und Arbeitslosigkeit.

Aus dem Inhalt: Ernst Lohoff (Nürnberg) schreibt über die neue soziale Frage im entsicherten Kapitalismus, sowie über Arbeitsterror und Arbeitskritik, Lothar Galow-Bergemann (Stuttgart) über die Durchkapitalisierung des Lebens am Beispiel der Krankenhäuser, Karl-Heinz Lewed (Nürnberg) über Migration, Rassismus und präkere Arbeitsverhältnisse, Marco Fernandes (Sao Paulo) über Funken eines nicht-entfremdeten Bewusstseins inmitten des argentinischen Zusammenbruchs, Martin Dornis (Leipzig) über die Illusion der Versöhnung von Ökonomie und Ökologie, Gaston Valdivia (Hamburg) über die Zeitverschwendung Marktwirtschaft, die absurdeste Produktionsweise seit Menschengedenken, Christian Höner (Haina/ Thüringen) über eine Anti-Arbeitsaktion in Thüringen, Norbert Trenkle (Nürnberg) über die neoliberale Krisenverwaltung und die Perspektiven sozialer Emanzipation, Andreas Exner (Wien) über attac und die Krise der Arbeitsgesellschaft, Erich Ribolits (Wien): Vom sinnlosen Lernen zum sinnlosen Arbeiten, und von Maria Wölflingseder (Wien) gibt es einen ausführlichen Bericht ihrer phönomenalen Erlebnisse als arbeitslose Wissenschaftlerin, sowie einen Beitrag wie aus dem Esoterik-Ideologem "Positives Denken" ein selbstverordentes Gleitmittel wurde, und außerdem sechs Spots "Von der Zurichtung zur Hinrichtung".

Dead Men Working – Gebrauchsanweisungen zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs, hg. von Ernst Lohoff, Norbert Trenkle, Karl-Heinz Lewed, Maria Wölflingseder, Unrast Verlag, Münster 2004, 302 Seiten, 18 Euro.