Demonstrationen in Kiel:

Immer wieder montags

Die Kieler Montagsdemonstrationen gehen weiter. Auch, wenn die Zahl der Teilnehmenden - zwischen 250 und 400 bei den beiden letzten Demonstrationen - nicht zufriedenstellend ist. Sie bieten Woche für Woche vielen Menschen die ersehnte Gelegenheit, ihren Protest gegen die Regierungspolitik zum Ausdruck zu bringen. Am 13.9. beteiligte sich zum ersten Mal auch die Kieler IG Metall offiziell an der Demonstration.

Die OrganisatorInnen versuchen aus Fehlern zu lernen und Kritiken anzunehmen: Zu lange Redebeiträge und Selbstdarstellung von Organisationen sind zu vermeiden, die Demonstrationsroute darf nicht zu lang sein. Auf der Auftaktkundgebung wird zur Diskussion das offene Mikrofon jedem Teilnehmer zur Verfügung gestellt. Diese Diskussion soll sachlich, gleichberechtigt und solidarisch geführt werden. Damit viele zu Wort kommen, sollen die Beiträge nicht länger als zwei Minuten sein. Ergänzt wird dieses Konzept durch vorbereitete Beiträge zu bestimmten Themen, die auf den Treffen des Bündnisses gegen Sozialabbau und Lohnraub vorbesprochen werden. Dass auf unseren Demonstrationen keine Nazi-Auftritte und keine rechtsradikalen Redebeiträge geduldet werden, ist von Beginn an klar gewesen und wird jedes Mal öffentlich erklärt. Das Bündnis trifft sich zur Zeit alle zwei Wochen im Anschluss an die Demonstration - also etwa um 19 Uhr - im Garbesaal des Kieler Gewerkschaftshauses.

Nach ver.di unterstützt nun auch die Kieler IG Metall die Aktionen. Am 13.9. sprach Peter Werner von der Kieler Verwaltungsstelle auf der Auftaktkundgebung. Er betonte, dass wir auch gegen die Politik der schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten Hans Peter Bartels (SPD) und Angelika Beer (Grüne) demonstrieren. Unterstützt werden muss der Kampf der HDW-Beschäftigten gegen die erneute Vernichtung von Hunderten Arbeitsplätzen auf der Werft. Zu der von der IG Metall vorbereiteten Demonstration am 25.9. (13 Uhr Haupttor HDW) wird auch im Bündnis mobilisiert.

Am 22.9. führen wir ab 17 Uhr auf dem Vinetaplatz in Gaarden eine öffentliche Kundgebung und Diskussion zum Thema "Hartz IV" durch, die zur Verbreiterung des Widerstandes beitragen soll. Ein Schwerpunkt wird die Situation der MigrantInnen sein. Menschen mit Migrationshintergrund sind maßgeblich an dieser Aktion beteiligt.

Das Kieler Bündnis ruft zur Teilnahme an der Berliner Demonstration am 2. 10. auf. Wie sich nach dem letzten Bündnistreffen herausstellte, wird es doch noch eine zweite Demonstration am 3.10. in Berlin geben. Darüber wird also beim nächsten Treffen noch mal zu reden sein.

Das Bündnis unterstützt auch den DGB-Kongress "Von der Vision zur Programmatik", der am 1. und 2. 10. im Kieler Gewerkschaftshaus stattfindet. TeilnehmerInnen am Bündnis gestalten den Kongress mit. (Siehe Ankündigung in diesem Heft.)
 

(D.L.)