Weiter 14-tägig Montagskundgebungen
Teile des Bündnisses haben am 3. Januar die Aktion Agenturschluss
unterstützt, die als erfolgreicher Auftakt für die Fortsetzung
des Kampfes gegen Hartz IV und die Agenda 2010 mit 150 bis 200 Teilnehmern
betrachtet werden kann.
Ein angestrebtes gemeinsames Gespräch mit dem Personalrat der
Arbeitsagentur kam leider vor der Aktion nicht mehr zustande. Vorab gab
es unterschiedliche Meinungen z. B. bei verdi darüber, ob das Arbeitsamt
der richtige Ort des Protestes ist und es wurde auch die Parole „Arbeitsagenturen
auflösen“ abgelehnt. Von der verdi-Erwerbslosengruppe wurde aber auch
betont, dass es nicht darum gehen kann, Proteste und Aktionen vor der Arbeitsagentur
generell abzulehnen, weil dies der Ort ist, wo die Umsetzung der menschenverachtenden
Gesetze stattfindet und außerdem ist es der Ort, wo die Erwerbslosen
erreichbar sind.
Ein gemeinsames Flugblatt von verdi-Vertrauensleuten, Fachbereichsleitung,
verdi-Bezirk Kiel/Plön und verdi-Erwerbslosengruppe hatte die Agenturschluss-Aktion
abgelehnt, weil die Verantwortlichen für die Hartz-Gesetze nicht in
den Arbeitsagenturen, sondern in der Regierung zu suchen sei. Trotzdem
wurde von allen Seiten versucht die gemeinsamen Interessen herauszustellen
und so heißt es u.a. in dem Flugblatt: „Uns ist klar, dass die Reformen
keinen zusätzlichen regulären Arbeitsplatz bringen und nur dazu
dienen, Arbeitslose zu bestrafen und die Löhne und Gehälter zu
drücken. Wir fordern daher die Rücknahme der Hartz-IV-Gesetze,
und wir setzen uns für eine staatlich finanzierte Aus- und Fortbildung
für alle Erwerbslosen, für existenzsichernde Einkommen, tarifliche
Mindestlöhne und Arbeitszeitverkürzungen ein.“
Darauf aufbauend war es auch das Bestreben der Teilnehmer des Kieler
Bündnisses gegen Sozialabbau und Lohnraub, das sich am 3.1. abends
traf, die gemeinsam und entschlossen mit allen Bündnispartnern
den Widerstand gegen die Agenda 2010 und Hartz IV in diesem Jahr fortzusetzen.
Zunächst wurde beschlossen, die Montagskundgebungen alle
14 Tage durchzuführen. Jeden 1. Montag im Monat um 17 Uhr auf dem
Asmus-Bremer-Platz und jeden 3. Montag im Monat auf dem Vinetaplatz.
Die nächste Montagskundgebung findet am 17.1. um 17 Uhr in Gaarden auf dem Vinetaplatz statt und es soll sich auch eine Demonstration mit kleinerer Route in Gaarden anschließen, auch als Protesthinweis gegen die geplante Nazidemo am 29.1. am gleichen Ort.
Insgesamt will sich das Bündnis auch mehr inhaltlich mit den Alternativen zur Agenda 2010 beschäftigen und die von verdi initiierte Fortsetzung des Perspektivenkongresses in Kiel aktiv mitgestalten. Der nächste Vorbereitungstermin zum Perspektivenkongress findet am Fr., 21.1. um 17 Uhr im Garbesaal bei verdi statt..
Neben den Montagsaktionen wurde auch auf die Teilnahme an der Kieler Einwohnerversammlung zum Thema Flughafenausbau am Mo., 24.1. um 18 Uhr in der Halle 400 hingewiesen. Unter dem Motto: „Stoppt die Startbahnverlängerung – Gelder für Soziales!“ sollte unser Protest gegen die Kürzungsmaßnahmen der Ratsversammlung zusammen mit anderen Bündnissen und Bürgervereinigungen geballt vorgetragen werden.
Erwähnt werden muß auch, dass das Bündnis den Aufruf zur Gegendemo gegen den Nazi-Aufmarsch am 29.1. in Kiel unterstützt.
Insgesamt ist es wichtig, dass das Bündnis in Zukunft auch gemeinsamer Kristallisationspunkt aller Organisationen, Initiativen und Gewerkschaften gegen den Sozialabbau bleibt. Das Bündnis trifft sich nach jeder Montagsaktion, d.h. z.B. am 17.1. um 19 Uhr im Garbesaal bei verdi. –
(uws)