Papierverarbeitung:

ver.di weitet Warnstreiks aus

In der Tarifauseinandersetzung in der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie hat ver.di die Warnstreiks ausgeweitet. Am letzten 04.03.2005 sind weitere 10.000 Beschäftigte in mehr als 30 Betrieben zu zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen aufgerufen worden. Damit hat sich die Zahl der Protestierenden im Vergleich zum Vortag verdoppelt. Am 03.03.2005 hatten bereits 5.000 ArbeitnehmerInnen der 100.000 Beschäftigten in der Branche ihren Unmut mit dem Konfrontationskurs der Arbeitgeber bekundet. Schwerpunkt der Warnstreiks waren neben Nordrhein-Westfalen nun auch Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg. Die Warnstreiks sollen die Arbeitgeber zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zum Manteltarifvertrag veranlassen. Diese waren zuvor von den Arbeitgebern abgebrochen worden. Gleichzeitig hatten sie als Vorbedingung für einen bundesweiten Flächentarifvertrag die Einführung von betrieblichen Öffnungsklauseln verlangt, um je nach Kassenlage Urlaubsgeld oder tarifliche Jahresleistung streichen zu können. Nur bei Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich und nur mit Öffnungsklauseln, die den Wegfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld bedeuten können, sind die Arbeitgeber bereit, wieder einen bundesweiten Flächentarifvertrag abzuschließen. "Eine Ausweitung der Arbeitszeit gefährdet Arbeitsplätze. Bei den derzeitigen Erwerbslosenzahlen von 5,2 Millionen können wir das nicht zulassen", erklärt der zuständige Fachbereichssekretär Holger Malterer. ver.di sei zu einer Reform des Manteltarifvertrages bereit. Hierbei habe die Sicherung von Arbeitsplätzen höchste Priorität.

(hg, nach einer Pressemittelung von ver.di)