Vossloh Locomotives:

Schlimmeres verhindert !?

Nach zähen Verhandlungen und Streiks der Belegschaft wurde bei Vossloh Locomotives in Kiel ein Verhandlungsergebnis erzielt. Nach dem Personalabbau von 148 KollegInnen sollen noch rund 400 Arbeitnehmer inklusive Auszubildende am Standort ihren Arbeitsplatz behalten. Außerdem wurde bis 2010 eine Beschäftigungssicherung durch den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und damit gleichzeitig eine Standortsicherung erreicht. Weiter wurden erhebliche finanzielle Einschnitte (Lohnraub) für die Belegschaft beschlossen:

1. Verzicht auf Tariferhöhungen in 2005 und 2006 und Koppelung der Tariferhöhung an ein wirtschaftliches Plusergebnis in 2006

2. Verzicht auf Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) in 2005 und 2006

3. Veränderung des zusätzlichen Urlaubsgeldes für 2006 durch einen Einmalbetrag in Höhe von 1000 Euro statt 50 Prozent pro Urlaubstag und Absenkung ab 2006 auf 30 Prozent sowie

4. die Einbringung von insgesamt 247 unentgeltlichen Stunden über einen Zeitraum von fünf Jahren.
 
 

"Heute sind gewerkschaftliche Siege- Schlimmeres verhindert zu haben" so Wolfgang Mädel, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall. "Mit Argumenten alleine werden keine Ergebnisse erzielt. Das Ergebnis war nur erreichbar durch die große Kampfbereitschaft der Belegschaft, aber auch durch die hohe inhaltliche Kompetenz des Betriebsrates und der Verhandlungs-kommission. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in Kiel und dem noch nicht abgeebbten Rückgang der Arbeitsplätze in der Metallindustrie ist das Ergebnis zukunftsweisend."

(hg)