Gegen Arbeitszeitverlängerung und Tarifabbau:

Warnstreiks in der Druckindustrie

Bundesweit ist es in den letzten  Tagen zu massiven Warnstreiks in der Druckindustrie gekommen, so auch im Landesbezirk Nord. Hiervon sind folgende Schwerpunktbetriebe des Tiefdrucks und der Buchproduktion sowie Zeitungsbetriebe betroffen: Tiefdruck Springer, Ahrensburg; Gruner und Jahr, Itzehoe; Clausen und Bosse, Leck; Broscheck, Hamburg-Rahlstedt ver.di fordert angemessene Lohnerhöhungen von 3,7 Prozent.(hg)

„Die eigentliche Wut und Empörung der Beschäftigten richtet sich aber gegen die Aufkündigung des gesamten Manteltarifvertrages der Druckindustrie. 132 Jahre nachdem der deutsche Buchdruckerverband den ersten Tarifvertrag in Deutschland abgeschlossen hat, glauben jetzt die Druckunternehmer, auf einen Tarifvertrag gänzlich verzichten zu können. Bereits seit Monaten verkünden sie daher in den Medien, dass sie mit einem langanhaltenden Arbeitskampf rechnen. „Da werden wir sie dann als Norddeutsche Drucker auch nicht enttäuschen,“ so der stellv. Landesbezirksleiter, ver.di Nord, Ernst Heilmann, „auch wir haben uns auf eine langanhaltende Konfrontation vorbereitet. Wir werden es nicht zulassen, nachdem wir 1984 in einem der härtesten und längsten Arbeitskämpfe von 13 Wochen die 35 Stunden-Woche durchgesetzt haben, dass nunmehr wildgewordene Verbandsvertreter die Tarife vernichten. Wir werden uns gemeinsam mit den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, mit den Kolleginnen und Kollegen im Handel und der Papierverarbeitung gegen Tarifabbau und Arbeitszeitverlängerung zur Wehr setzen und werden in kreativen Aktionen über die Branchen und Fachbereiche hinweg die Solidarität entwickeln.“ Angesichts einer Massenarbeitslosigkeit von 5,2 Mio. Menschen erscheint das Konzept der Arbeitszeitverlängerung der Ministerpräsidenten und Unternehmer-Verbänden als gesamtgesellschaftlicher Weg in die Sackgasse.“ (ver.di Pressemitteilung)