Proteste gegen G8 in Schottland:

Anmaßung der Mächtigen
 

Vom 6. bis zum 8. Juni, treffen in der Nähe der schottischen Hauptstadt Edinburgh die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 8 (G8) zu ihrem jährlichen Gipfel zusammen. Der G8 gehören Italien, Kanada, die USA, Frankreich, Japan, Deutschland und Russland an. Auch in diesem Jahr gibt es wieder massive Proteste. Bereits am Samstag, dem 2. Juni demonstrierten über 200.000 Menschen in Edinburgh, darunter viele Attac-Mitglieder aus Deutschland, unter dem Motto "Make Poverty History" ("Macht Armut zur Geschichte"). Zu den Protesten heißt es in einer Pressemitteilung Attacs:
 
 

"Diese größte Demonstration in der Geschichte Schottlands und die zahlreichen noch bevorstehenden Protestveranstaltungen sind eine massive Kritik an der menschenfeindlichen Politik der G8", sagte Hugo Braun vom Attac-Koordinierungskreis in der schottischen Metropole. Er verwies auf die ebenfalls vielfältigen Losungen wie "Armut bekämpfen, statt Krieg führen" oder "Für globale Gerechtigkeit" bis hin zu "Lasst den Kapitalismus Geschichte werden".

"Die Demonstration macht nochmals klar: De globalisierungskritische Bewegung gibt sich mit dem viel zu kurz gegriffenen Entschuldungsvorschlag der G7-Finanzminister nicht zufrieden", sagte Philipp Hersel, ebenfalls vom Attac-Koordinierungskreis. Statt dessen haben alle Länder des Südens ein Recht auf einen schuldenfreien Neuanfang. "Die G8 maßen sich an, für den Rest der Welt mitzuentscheiden. Diesen Anspruch haben heute in Edinburgh und bei den Live8-Konzerten Millionen Menschen klar zurückgewiesen."
 
 

Nachdrücklich verurteilt Attac das Verhalten der Polizei. Obwohl sich alle DemonstrationsteilnehmerInnen völlig friedlich verhielten, ging die Polizei systematisch gegen solche Demonstranten vor, die sich in ihrer Ausrichtung sehr klar gegen Premierminister Tony Blair und Schatzkanzler Gordon Brown richteten. Attac kritisiert auch den Einsatz von 10.000 Polizisten und – wie britische Medien berichten – 2.000 US-Marines - mit einem Kostenaufwand von rund 100 Millionen Pfund. "Den Staats- und Regierungschefs der G8 ist es offensichtlich wichtiger, ungestört von den Protesten auf der Straße in teuren Luxushotels zu dinieren, statt dieses Geld tatsächlich für den Kampf gegen die Armut einzusetzen", meinte Philipp Hersel.