Bauernproteste gegen Landesregierung:

Politik für Großbetriebe

Ende August haben in Kiel auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Bauern gegen die Agrarpolitik der Landesregierung demonstriert. In einer Im Vorfeld von der AbL verteilten Presseerklärung heißt es:

In Schleswig-Holstein droht ein „roll back“, weg von den Ansätzen einer fortschrittlichen Agrarpolitik.
Der eingeleitete Ausstieg aus der Ökolandbauförderung gefährdet die Wettbewerbsposition der Ökobauern Schleswig-Holsteins und damit die ganze fortschrittliche Branche gegenüber anderen deutschen und europäischen Kollegen.

Die Möglichkeiten des Vertragsnaturschutzes werden insbesondere für Grünlandstandorte der Westküste nicht zügig unter Einbindung der Mittel zur europäischen Kofinanzierung fortentwickelt. Diese Angebote werden im  Sinne der Betriebe, der Regionen und des Naturschutzes dringend erwartet.Bei den Richtlinien zur Agrarinvestitionsförderung sollen die Kriterien zur tiergerechten Haltung aufgehoben werden. Das ist ein Zeichen gegen die wachsenden Qualitätsinteressen der Verbraucherinnen und des Marktes. Gefährdet werden damit aber auch Zukunftssicherheit der Investitionen auf den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Streichung von Förderobergrenzen und der Mindestkreditgröße von 50.000 Euro machen deutlich, dass in Zukunft nur noch Großbetriebe gefördert werden sollen. Mit der Streichung der Landesverordnung zur Option Grünlandprämie im Rahmen EU-Agrarreform hat die Landesregierung sich der Möglichkeit beraubt, ohne Kosten für den Landeshaushalt Agrarpolitik zu gestalten. Es wäre mit dieser Option möglich auf die spezifischen Belange der Agrarstruktur und der Unternehmen in Schleswig-Holstein einzugehen. 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in diesem Land ist Grünland. Diese Standorte bluten bei dieser Politik weiter aus.

Gegen diese Politik wehren wir uns als AbL für die Sicherung der Arbeitsplätze und der Wirtschaftskraft in einem vielfältigen ländlichen Raum in Schleswig-Holstein.