Aktion in Falkenstein gegen Ein-Euro-Jobs:

Sommer, Sonne, Arbeitsdienst - Ein-Euro-Jobs

Zehn Mitglieder des Kieler Bündnisses gegen Sozialabbau und Lohnraub führten am 4. September im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages der sozialen Bewegung eine Theateraktion am Falkensteiner Strand durch. An diesem Strand sind seit diesem Sommer Ein-Euro-Jobber tätig sind: Im prestigeträchtigen Projekt „Strandgut“ der DLRG werden Liegestühle, Sonnenschirme und Kinderbetreuung angeboten. Weniger auffällig sind die Ein-Euro-Jobber, welche morgens ab fünf Uhr für die Reinigung des Strandes sorgen; eine Aufgabe welche früher tariflich bezahlte MitarbeiterInnen der Stadtwerke erledigten.
 
 

Zu Beginn der Theateraktion wurde das Projekt „Aktion statt Depression“ vom Chef des „Amt für Arbeit“ vorgestellt, während einheitlich in weiß gekleidete Helfer des „Amt für Arbeit“ zwei „Baustellen“ am Strand vorbereiteten. Nach der Begrüßung der Strandbesucher wurde ihnen der Charakter des Projekts „Aktion statt Depression“ erklärt: Der Schnuppertag des „Amt für Arbeit“ biete heute die Möglichkeit, sich den neuen Anforderungen des Arbeitsmarktes zu stellen und selber erstmalig im Rahmen eines Strandburgbauens als Ein-Euro-Jobber tätig zu werden. Das „Amt für Arbeit“ wolle sich bürgernah zeigen und auch eine Befragung bei allen Strandbesuchern und Projektteilnehmern durchführen. Für das „Amt für Arbeit“ sei dies eine wichtige Maßnahme, da die Flure im Amt für Arbeit übervoll seien. Um diese wieder leer zu bekommen, sei die einzige realistische Maßnahme der rasche Ausbau weiterer Ein-Euro-Jobs.

Die Aktion wurde nicht mit „Vorsicht Satire“ oder ähnlichen deutliche Hinweisen auf Theater versehen. Nach tätlichen Angriffen zweier empörter Strandbesuchern gegen den Chef des „Amt für Arbeit“ und gegen einen Pressevertreter musste die Aktion vorzeitig abgebrochen werden.

Trotzdem sorgte das Theater für Aufsehen und die empörte Reaktion sowie die herbeigerufene Polizei spiegelten die Brisanz des Themas. In Gesprächen und mit Flugblättern konnte die Intention deutlich gemacht werden.
(Nach einem Bericht auf indymedia)