In eigener Sache:

Wie weiter mit der LinX?

Liebe Leserinnen und Leser, ihr haltet mal wieder eine Sparausgabe der LinX in den Händen. Es ist ja nicht unbedingt so, dass in Kiel nichts los wäre und es keine Probleme gebe. Angesichts einer grün-schwarz-neoliberalen Sparschweinchenkoalition im Rathaus, von immer weiter steigenden Arbeitslosenzahlen, Ein-Euro-Jobs, drohenden Studiengebühren und, und, und kann davon eigentlich nicht die Rede sein. Nur finden offensichtlich zu wenig Menschen Zeit, die Dinge aufzuschreiben. Das ist nicht verwunderlich, denn die Personaldecke der Kieler Linken ist ziemlich dünn. Zumindest die der älteren, seit Jahren aktiven. Die vielen Jüngeren, die, wie man an der großen Antinazi-Demo Ende Januar gesehen hat, auch etwas tun wollen, können irgendwie nicht richtig eingebunden werden. Vermutlich hat das etwas mit den unterschiedlichen Kulturen der verschiedenen Generationen zu tun.

Besonders dünn ist die Personaldecke der LinX, so dünn, dass die Arbeit, die wir nach wie vor sehr wichtig halten - heute vielleicht noch mehr, als vor sechs oder sieben Jahren - nicht mehr lange in diesem Umfang geleistet werden kann. Grob gerechnet stecken in jeder Ausgabe 13 bis 15 Arbeitsstunden für Layout, Versand, redaktionelle Koordination und Verwaltung. Dabei sind in diese  Rechnung noch nicht einmal die Stunden eingeflossen, die für das Schreiben der Artikel aufgewendet werden müssen. Auch die Internet-Ausgabe, die ein weiterer Genosse regelmäßig betreut, erfordert viel Aufwand.

Die Belastung für die insgesamt sechsköpfige Redaktion ist derart groß, dass die jetzige Situation nicht mehr lange aufrecht erhalten werden kann. Daher sind alle Leserinnen und Leser und alle linken Organisationen in Kiel, denen ein gemeinsamer Austausch am Herzen liegt, aufgerufen, sich über die Zukunft der LinX Gedanken zu machen. Wir meinen, dass es in Zeiten wie diesen, in denen nicht nur die Angriffe auf die Lohnabhängigen und Erwerbslosen immer frecher werden, sondern in denen sich auch an alle Ecken Unmut und ein wenig Widerstand zu regen beginnt, eine Zeitung wie die LinX unbedingt braucht. Wir hoffen, dass ihr das auch so seht. (wop)