Gewerkschaftsticker

Die IG BAU hat die schleppende Regierungsbildung in Deutschland kritisiert. Die demokratischen Parteien erwiesen sich als koalitions- oder gar handlungsunfähig, sagte der IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel zur Eröffnung des Gewerkschaftstages in Bonn.

Die IG Metall hat der Bundesagentur für Arbeit vorgeworfen, mit Tricks die Bilanz des Ausbildungsjahres zu verschleiern. Durch den verlängerten Erfassungszeitraum verbessere sich die Bilanz rechnerisch, ohne dass ein tatsächlich besseres Vermittlungsergebnis vorliege, sagte Görner (IG-Metall).

In der Auseinandersetzung um den Erhalt des Nürnberger AEG-Werkes hat IG-Metall-Vize Berthold Huber dem schwedischen Elektrolux-Konzern mit einem Boykott von Elektroluxprodukten gedroht. Sollte sich der Aufsichtsrat des AEG-Mutterkonzerns am 24. Oktober gegen das Werk Nürnberg aussprechen und damit einen Traditionsstandort und Tausende Arbeitsplätze kaputt machen, werde die IG Metall zu einem Boykott von Elektrolux-Produkten (AEG, Juno, Zanussi) aufrufen, sagte Huber.

Erpresste Einigung bei VW auf Kosten von Auszubildenden. VW, Betriebsrat und IG-Metall haben sich nach harten Verhandlungen darauf geeinigt, dass der Geländewagen "Marakesch" in Wolfsburg gebaut wird. Die Geschäftsleitung hatte um Kosten zu sparen mit dem Bau des Wagens in Portugal gedroht. Für die Belegschaft im Stammwerk  Wolfsburg sind keinerlei Abstriche geplant. Das Golf-Modell werde bei der VW-Tochter Auto 5000 GmbH mit den Auszubildenden der Jahre 2006 und 2007 gefertigt. Das sind ungefähr 1000 Auszubildende, die einen unbefristeten Arbeitsvertrag, damit nicht zum Haustarifvertrag, bei der Tochter bekommen. Die Auszubildenden hatten ursprünglich einen Anspruch, von Volkswagen übernommen zu werden!!

Die IG BAU will hart gegen Unternehmer vorgehen, die keine Gewerkschaftsarbeit im Betrieb zulassen. "Sie sind unsere Feinde, und Feinde muss man bekämpfen bis hin zur Vernichtung", sagte Gewerkschaftschef Klaus Wiesehügel.

Beim Autokonzern DaimlerChrysler droht in den deutschen Pkw-Werken der Kernsparte Mercedes jeder neunten Stelle das Aus. Betroffen könnten bis zu 8.600 KollegInnen sein. Nach Bekanntgabe der Stellenabbauabsichten stieg der Aktienkurs um 4 Prozent. Ein Hohn für die KollegInnen von DaimlerChrysler.

IG Metall-Vize Berthold Huber hat mehr Einfluss für die ArbeitnehmervertreterInnen in Aufsichtsräten gefordert, um "fehlerhafte Unternehmensentwicklungen besser abzuwehren". Dazu gehören die Abschaffung des doppelten Stimmrechts für den Vorsitzenden und ein Mindestkatalog zustimmungspflichtiger Geschäfte.

Die Verbraucherinsolvenzen haben in Deutschland erheblich zugenommen. Bis Ende Juli 2005 sind ca. 77.000 Insolvenzen bei den Gerichten angemeldet worden.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) empfiehlt einer möglichen großen Koalition, die Mehrwertsteuer auf mindestens 20 Prozent anzuheben.

Ein landesweiter Streik hat am Freitag, 07.10. u.a. den Zugverkehr in Belgien nahezu vollständig lahm gelegt. Die sozialistische Gewerkschaft FGTB will damit Druck auf die Verhandlungen zur Reform des Vorruhestands und zur Finanzierung der Sozialsysteme ausüben.

In China gab es bei verschiedenen japanischen Firmen (Canon, Misubishi, Toshiba, Toto) gab es eine Serie von Streiks. Dabei ging es um Löhne, Unterkünfte und Kantinenprobleme. Es nahmen insgesamt 10.000 chinesische ArbeiterInnen an den Streiks teil. (hg)