Ländlisches

Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag, Karl-Martin Hentschel, hat sich zu einer von der Landesregierung vorgelegten Untersuchung der Schülerkosten geäußert: „Das Ergebnis der Untersuchung belegt eindrücklich, dass das dreigliedrige Schulsystem gleichbedeutend mit einem Drei-Klassen-Schulsystem ist. Die dramatischen Differenzen bei den Schülerkosten zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen sowie zwischen den weiterführenden Schularten zeigen, dass unser Schulsystem der grundlegenden Umstrukturierung und einer Umschichtung der Mittel zugunsten der Frühförderung bedarf.”

Anke Spoorendonk, Landtagsabgeordneter der Partei der dänischen Minderheit SSW plädiert dafür, „dass man die idealistische Idee eines vereinten Europäischen Bundesstaates endlich auch offiziell zu den Akten legt und eine pragmatische europäische Zusammenarbeit zwischen eigenständigen Nationen anstrebt. Wofür Brüssel, Berlin und die einzelnen Regionen künftig zuständig sein sollen, muss also dringend geregelt werden. Grundsätzlich unterstützt der SSW daher den Ansatz von CDU und SPD, dass das Europa der Regionen gestärkt werden muss.“ Insbesondere fordert sie Stärkung der Landesparlamente statt Entscheidungen hinter verschlossenen Türen.

Nach rund zwei Monaten Stillstand aus Anlass der jährlichen Revision, ging dieser Tage das Kernkraftwerk Krümmel, an der Elbe oberhalb Hamburgs gelegen, wieder ans Netz. 100 der 840 Brennelemente hatte man ausgetauscht. Unterdessen ist noch unklar, wie es zu der erheblichen Verstrahlung von Atommüllbehältern aus Krümmel kommen konnte, die im Zwischenlager Gorleben deponiert sind. Dort war Mitte September festgestellt worden, dass fünf von acht Behälter aus dem schleswig-holsteinischen Meiler weit oberhalb der zulässigen Grenzwerte radioaktiv strahlen.

„Wegen der Aussetzung der Gleichstellung mit den öffentlichen Schulen hat der Dänische Schulverein zwischen 1998 und 2004 Mindereinnahmen von sechs Millionen Euro erzielt“, berichtet der Direktor des Dänischen Schulvereins, Anders Molt Ipsen. „Auf Grund dieser fehlenden Gleichstellung und wegen drohender Kürzungen bzw. Streichungen der Zuschüsse zu den Schülerbeförderungskosten durch die nördlichen Kreise rechnet der Dänische Schulverein für 2007 mit einem Defizit von bis zu einer Million Euro und muss daher die Schließung von Schulen erwägen. Indem die Landesregierung die Gleichstellung der Dänischen Schulen auf 2008 aussetzt, erkennt sie an, dass diese Gleichstellung zurzeit nicht existiert!“ Ipsen fordert, weist darauf hin, dass für Schüler an öffentlichen Schulen weit mehr Geld zur Verfügung steht und fordert eine Gleichbehandlung.

Unterdessen weist Anke Spoorendonk daraufhin, dass im vergangenen Schuljahr der Anteil der Schüler, die Dänisch lernen, deutlich zurückgegangen ist. Sie macht mangelnde Bereitstellung von Mitteln seitens der Landesregierung dafür verantwortlich. Spoorendonk: „Gerade im deutsch-dänischen Grenzgebiet hat das Erlernen der dänischen Sprache eine sehr große Bedeutung für die Berufschancen junger Menschen. Angesichts einer Arbeitslosenquote von fünf Prozent und eines wachsenden Arbeitskräftemangels in Sønderjylland haben Schleswig-Holsteiner mit Dänischkenntnissen eine gute Berufsperspektive im südlichen Dänemark.“

(wop)