GEWERKSCHAFTSTICKER:

4,555 Millionen KollegInnen waren im vergangenen Monat ohne Arbeit, viele von ihnen sind Langzeitarbeitslose, zu viele von ihnen sind unter 25 Jahre alt. Der minimale Rückgang der Arbeitslosigkeit hat statistische Gründe und liegt auch  in der Zunahme von so genannten 1-Euro-Jobs, die mit Existenz sichernder Arbeit nichts zu tun haben. Wer fordert endlich massive Arbeitszeitverkürzungen bei vollem Lohn- und Personalausgleich?

Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, stellt fest, dass ver.di eine klare Position zum Ausstieg aus der Atomenergie hat und erteilt allen anders lautenden Gerüchten eine klare Absage: „ver.di hat sich immer für einen geregelten Atomausstieg ausgesprochen. Daran ändert sich nichts.“

Beim Streik der Infineon-MitarbeiterInnen gegen die Schließung des Münchener Werkes kam es zu brutalem Polizeieinsatz bis zur Bedrohung mit der Schusswaffe. Inzwischen haben sich die Parteien auf höhere Abfindungen und die Einrichtung einer Beschäftigungsgesellschaft geeinigt.

Die IG Metall Kiel / Neumünster hatte den Oktober zum „Monat des Handwerks“ gemacht. Mit Betriebsbesuchen wurden die Beschäftigten in über 100 Betrieben über die schwierige Tarifsituation informiert. Außerdem gab es weitere öffentliche Aktionen zu den Themen Tariftreue, Tarifflucht und unbezahlte Arbeit.

Im Streit um die Sanierung der Staatsfinanzen warnt der DGB Union und SPD vor voreiligen Schritten in der Steuerpolitik. Es müsse in der aktuellen konjunkturellen Situation darum gehen, die Wirtschaft wieder in Gang zu kriegen, sagte DGB-Chef Michael Sommer. Das gelte insbesondere für die Binnenkonjunktur, um darüber auch mehr Einnahmen zu generieren. Wenn man über eine Verbesserung der Einnahmesituation nachdenke, dann muss man wahrscheinlich auch an die Steuern denken. Aber man müsse nicht zuallererst an die Mehrwertsteuer denken, fügte er hinzu. Das sei das Kontraproduktivste, was man momentan machen könne. Es gebe im Bereich von Steuerhinterziehungen massenhaft Geld, wo man wirklich erst mal was holen könne, sagte Sommer.

Deutschland ist Weltmeister in sozialer Selektion und Ausgrenzung. In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft immer stärker über den Schulerfolg: Kinder aus reichen Familien haben eine vier Mal so große Chance ein Gymnasium zu besuchen als Kinder aus ArbeiterInnenfamilien. Dies geht nach Informationen aus dem PISA-Bundesländervergleich 2003, den die Kultusministerkonferenz vorgestellt hat, hervor.

Die Telekom will in den nächsten drei Jahren 32.000 Arbeitsplätze abbauen.

BP will europaweit 2.500 Arbeitsplätze vernichten.

Ford will in Köln mehr als 1.000 Stellen abbauen.

Im VW-Konzern sollen europaweit 14.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Der Vorstandsvorsitzende des Chemiekonzerns BASF, Jürgen Hambrecht, hat in Südkorea vor zu mächtigen Gewerkschaften und den „zu hohen“ Lohnsteigerungen gewarnt. Das mindere die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Die Aussage kommt mir irgendwie bekannt vor.

Shenzhen (China): 3000 ArbeiterInnen der Sofa-Fabrik des italienischen Herstellers DeCoro streiken gegen Lohnkürzung und den Rassismus der Vorgesetzten.
(hg)