Gewerkschaftsticker

- Die geplante Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 67 Jahre lehnt der DGB ab. Es wäre unverantwortlich, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer, die Opfer einer rücksichtslosen Personalpolitik in den Unternehmen mit hohen Abschlägen bei der Rente zu bestrafen.

- Bundesweit demonstrierten 3.500 DaimlerChrysler-Auszubildende  gegen den Abbau von Arbeits- und  Ausbildungsplätzen.

- Für die stellvertretende Vorsitzende der Ver.di, Margret Mönig-Raane, werden die Steuerbeschlüsse der großen Koalition Folgen in den kommenden Tarifver-handlungen folgen haben. Mönig-Raane sagte, die Gewerkschaften würden versuchen, einen Teil der absehbaren Einkommenseinbußen der Arbeitnehmer über höhere Löhne und Gehälter wieder "reinzuholen". Dabei sei noch zu berücksichtigen, dass die deutschen Gewerkschaften in den letzten Jahren ohnehin "schon dramatisch weniger Lohn- und Gehaltserhöhungen" hätten durchsetzen können als ihre Kollegen in den Nachbarländern.

- Die Schwarz-Rote Koalition will Kürzungen für Politiker durchsetzen. Regierungsmitglieder sollen künftig erst mit 65 Jahren in Pension gehen dürfen – bislang konnten sie ihre Arbeit mit 60 Jahren aufgeben. Zudem wolle die CDU-Chefin die Pensionsansprüche und das Weihnachtsgeld von Ministern und Staatssekretären kürzen.

- TRANSNET hat die Pläne der Europäischen Union begrüßt, die Maut für Lkw auszuweiten. Der Verkehrsauschuss des EU-Parlaments hat eine Reihe von Änderungsvorschlägen erarbeitet. Dabei geht es unter anderem um die Anrechnung der so genannten externen Kosten des Lkw-Verkehrs, also Gesundheits- und Umweltschäden, Landschaftsverbrauch etc. Sie sollen künftig in die Mautgebühren mit einbezogen werden.

- Beschäftigte der Telekom demonstrieren vor Beginn einer Betriebsversammlung in Berlin gegen den geplanten Personalabbau.

- Die NGG wird 140 Jahre alt! Die älteste Gewerkschaft Deutschlands wurde Weihnachten 1865 von Zigarrenarbeitern gegründet.

- In den ersten neun Monaten dieses Jahres „verdienten“ die 30 im DAX gelisteten Unternehmen über 40 Milliarden Euro.

- In Australien fanden die größten ArbeiterInnenproteste der Geschichte statt. Ca. 500.000 KollegInnen demonstrierten gegen Regierungsangriffe auf Gewerkschaftsrechte. Die KollegInnen wehren sich gegen die Lockerung des Kündigungsschutzes, kürzere Pausenzeiten sowie die Möglichkeit individueller Arbeitsverträge unter Umgehung bestehender Tarifvertragssysteme (betriebliche Bündnisse).

- Shenzhen (China): An die 1.000 ehemalige Mitglieder des Pionierkorps der Volksarmee haben gegen die Bedingungen der Privatisierung ihrer jetzigen Baufirma demonstriert. Vor allem verlangen sie mehr Geld.

- Tarlac: Ricardo Ramos (Philippinen), der Vorsitzende der Gewerkschaft der Zuckerarbeiter bei der Hacienda Luisita ist bei einer kleinen Feier mit Freunden von einem Unbekannten erschossen worden. Die ArbeiterInnen der Zuckerfabrik hatten zusammen mit den Tagelöhnern der Plantage einen monatelangen Streik geführt.
(hg)