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G-8-Gipfel in Heiligendamm bei Rostock:

Der Norden mobilisiert

Auch in Kiel laufen die Vorbereitungen zu Protesten und Aktionen gegen den G-8-Gipfel, der vom 6.-8. Juni 2007 in Heiligendamm stattfindet. Am 9. November trafen sich in der Pumpe verschiedene Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen, die als Kieler Netzwerk gegen den G8-Gipfel auf unterschiedliche Art und Weise aktiv werden wollen.

Das Netzwerk soll den gegenseitigen Informationsaustausch unter den Gruppen fördern und eine breite Mobilisierung in Kiel bewirken. Es ist geplant, auch gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen durchzuführen und auch in der Öffentlichkeit als Netzwerk aufzutreten.

Dabei stellen folgende Punkte die gemeinsame Basis der Zusammenarbeit dar:

• eine eindeutige Ablehnung der G8

• die gegenseitige Anerkennung unterschiedlicher Aktions- und Widerstandsformen

• einen solidarischen und verlässlichen Umgang miteinander

• eine klare und offensive Abgrenzung gegenüber rechtspopulistischen und rechten Kräften.

In einem inhaltlichen Referat wurde auf die mächtige Rolle der G8 hingewiesen, die trotz ihres informellen Charakters einen enormen Einfluss auf Organisationen wie den IWF, die NATO, die WTO oder den UN-Sicherheitsrat haben. Die Absprachen, die auf G8-Gipfeln getroffen werden, unterliegen keiner demokratischen Kontrolle. Das Motto der G8 heißt somit Regulierung ohne Regierung.

In einem weiteren Referat gab es Informationen, wer welche Aktionen wann und wo während des Gipfels plant (siehe Abschlusserklärung der Konferenz in Rostock).

Auch verschieden Aktivitäten im Vorfeld des G8-Gipfels beziehen sich auf die Proteste im Sommer 2007: Das Demonstrationsbündnis gegen die Nato-Militärtagung am 9./10. Februar in München ruft dazu auf, auch Protest und Widerstand gegen den G8-Gipfel zu organisieren. Anfang März wird es durch mehrere deutsche Städte eine Aktionstour „G8 und Landwirtschaft“ geben, die sich gegen Gentechnik und Agrobusiness wendet. Die Euromaydays in Berlin, Hamburg und Hanau sowie andere Demonstrationen zum 1. Mai werden von den gegen den Gipfel mobilisierenden Spektren mitgestaltet. In Vorbereitung ist auch eine Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen als Mobilisierung zum Aktionstag für globale Bewegungsfreiheit.

Das ehrgeizige Ziel ist, 100.000 Menschen zu den Protesten in Heiligendamm zu mobilisieren.

Das Kieler Netzwerk befürwortet die Vielfalt des Widerstandes gegen den G-8-Gipfel und so bestehen neben vielen Übereinstimmungen auch unterschiedliche Gründe, gegen diesen Gipfel zu mobilisieren – von  der grundsätzlichen Ablehnung des kapitalistischen Wirtschaftssystems, der Auswirkung globaler Politik auf die Arbeitsplätze vor Ort, einer ungerechten und ausbeuterischen Nord-Südpolitik und der militärischen Durchsetzungspolitik der G8 bis hin zur bewegungspolitischen Bedeutung des G-8-Gipfels.

Das Kieler Netzwerk gegen den G8-Gipfel besteht bisher aus:

Ver.di Projektgruppe Globalisierung, Attac Kiel, BI für ein gentechnikfreies Schleswig-Holstein, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V., NoG8 Kiel, Avanti – Projekt undogmatische Linke, Rote Hilfe Ortsgruppe Kiel,, NutzerInnenplenum der Alten Meierei, Linke Hochschulgruppe und Einzelpersonen.

Der Gruppe der Acht (G8) gehören Russland, Italien, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und die USA an.

Infos:
www.norden-gegen-g8.info
Kontakt:
Kieler Netzwerk gegen den G8-Gipfel
Schweffelstraße 6 (HH)
24118 Kiel
kiel@norden-gegen-g8.info