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 „Erst bei den autonomen Frauen begann mir Politik richtig Spaß zu machen!“

Eva Dockerill ist seit vielen Jahren durch ihre Aktivitäten in der linken, grünen, antifaschistischen und in der autonomen Frauen-Szene Kiels bekannt. Sie steht nicht gern mit ihrer Person im Mittelpunkt. Dennoch konnten wir sie für ein Interview gewinnen. Ihr Thema ist die Politik. Das heißt für Eva eine aktuelle und praxisbezogene Auseinandersetzung mit der Geschichte und Literatur der  Arbeiterbe- wegung und der Frauenbewegung. In der autonomen Frauenbewegung hat sie ihr politisches Zuhause gefunden. Wenn sie es wichtig findet, mischt sie bis heute in Parteien, Gewerkschaften und Denkzirkeln mit, neuerdings im WASG-nahen Bildungskreis SALZ. Das Besondere an Eva ist, dass sie sich und ihren Überzeugungen treu geblieben ist. Sie versteht sich als „Lehrling der 68er bis heute“ - mit dem Anspruch auf kritische Weiterentwicklung angesichts aktueller Themen. Am 4. August wird Eva 80 Jahre alt.

LinX: Du warst schon über 40, als du begonnen hast, dich mit Politik auseinanderzusetzen. Welches Erlebnis hat dich „politisiert“?

Eva Dockerill (E.D.): Ja, das war erst, als meine Kinder auf die Kieler Gelehrtenschule gingen. Da waren die Kinder der „Elite“ versammelt und wir als Schauspielerfamilie hatten da eine gewisse Narrenfreiheit. Ich war im Elternbeirat und habe zusammen mit zwei anderen Müttern und einem Vater Partei für rebellierende Schüler ergriffen.

LinX: Was war da los?

E.D.: Es gab da den AUSS (Akionszentrum Unabhängiger Schüler und Studenten), die dem SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) nahestanden. Sie forderten in Veröffentlichungen und schließlich mit einem Hungerstreik die Entlassung eines Lehrers – eines wirklich reaktionären Typs. Die Schüler rebellierten als erste Schülerschaft in Kiel gegen ihre Schule. Dass ich der Forderung des AUSS gefolgt war, zu einer Versammlung ins Tönnies-Heim zu kommen, war an dieser konservativen Schule schon ein Sündenfall und dann hatte ich mich da auch noch zu Wort gemeldet. Ich fand die Forderungen inhaltlich richtig, habe aber die „faschistische Wortwahl“ in dem Flugblatt der Schüler kritisiert. Der Schulleiter hat mir daraufhin vorgeworfen, den Schülern Formulierungshilfe gegeben zu haben, was Quatsch war. Die haben ihren Brief gar nicht geändert.

LinX: Fing dein politisches Coming Out also damit an, dass du dich auf die Seite der Schwächeren gestellt hast?

E.D.: Nein, auf die Seite der Gescheiteren.

Von da an bin ich viele Jahre lang bei der Generation meiner Kinder in die Lehre gegangen, etwas, das ich nie bereut habe.

LinX: Wie ging dein politischer Weg weiter?

E.D.: Ich war zunächst im Thälmann-Kampfbund, einer Studentenorganisation, die sich später der KPD/ML anschloss. Hier hatten ca. 300 straff organisierte Leute sich die Aufgabe „Hauptseite Theorie“ gestellt. Wir hatten einen Zellenleiter, der sagte immer zu mir, wenn ich irgendetwas nicht richtig fand: „Was hast du dazu studiert?“ und alle meine sehr jungen Genossinen und Genossen sahen mich streng an. Obwohl ich von den jungen Leuten das Prinzip Kritik-Selbstkritik schätzen und anwenden gelernt hatte, kam meine Kritik selten gut an. Immer ging ich mit Kritik rein in die Sitzungen und kam mit Selbstkritik wieder raus. Wir studierten hauptsächlich Texte von Mao TseTung und hatten in allerlei politischer Praxis als Maoisten Zoff mit der DKP. Aber es gab noch eine andere Erfahrung, die mich politisch verändert hat. Nach knapp 20 Jahren Hausfrau und Mutter seilte ich mich durch ehrenamtliche Pflegearbeit im Krankenhaus nach und nach aus meiner Ehe ab. Es gab damals einen Aufruf von Elli Heuß-Knapp, der Frau des damaligen Bundespräsidenten. Hausfrauen sollten ehrenamtlich im Krankenhaus arbeiten.

LinX: Diesem Ruf bist du gefolgt?

E.D.: Ja, die caritative Sache sprach mich damals an. Aber vor allem war es für mich eine Befreiung und ich konnte daraus noch einen richtigen Beruf machen. Als „Krankenpflegehelferin“ – das ist eine „nachgemachte Krankenschwester“, die schon nach einem Jahr Ausbildung eine billige Pflegekraft abgibt – konnte ich mich, nachdem ich glücklich geschieden war, weitere 20 Jahre selbst ernähren und habe mir meinen Rentenanspruch gesichert. Im Krankenhaus haben die Medizinstudenten und jungen Ärzte, die im Marburger Bund organisiert waren, uns, das Pflegepersonal, politisiert. Die haben mir damals den Pazifismus ausgetrieben und die Einsicht in die Notwendigkeit der Revolution beigebracht.

LinX: Wie siehst du das heute?

E.D.: Ich habe länger als meine damaligen Schulungs- und Zellenleiter an dieser Überzeugung festgehalten – nämlich bis heute. Dafür bin ich den so häufig verächtlich gemachten 68ern dankbar. Auch die Notwendigkeit von Gewerkschaftsarbeit habe ich damals begriffen.

LinX: Wie vertrugen sich deine K-Gruppen-Aktivitäten mit der Gewerkschaftsarbeit?

E.D.: 1974 wurde ich aus der Gewerkschaft ÖTV ausgeschlossen. Es war die Zeit von Radikalenerlass und Unvereinbarkeitsbeschluss. Gleichzeitig schloss mich die Sympathisantengruppe der KPD/ML aus, eben weil ich Gewerkschaftsarbeit machte. Da breitete der KBW (Kommunistische Bund Westdeutschland), der auf Gewerkschaftsarbeit stand, die Arme aus. Die schlossen mich später aber auch wieder aus …

LinX: Wie kamst du zur Frauenbewegung?

E.D.: Damals machten autonome Frauen politisches Theater im Gewerkschaftshaus. Ich erinnere mich, dass für eine Szene, in der es darum ging, dass eine Tochter ihrer Mutter erklärte, dass sie lesbisch ist, Frauen aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurden. Ich meldete mich für die lesbische Tochter, obwohl ich vom Alter her eher in die Mutterrolle gepasst hätte. Das fand ich gut und die Frauen auch. Das hat mir Spaß gemacht und ich habe die Frauen gefragt: „Darf ich bei euch mitspielen?“ Damit war nicht nur das Theaterspielen gemeint, sondern regelmäßige Mitarbeit im Kieler Frauenzentrum. Ich wurde Teil der Donnerstagsgruppe, die sich heute noch – inzwischen unregelmäßig – trifft. Erst bei den autonomen Frauen begann mir Politik richtig Spaß zu machen!

Erst durch die Frauen habe ich gelernt, dass die Erniedrigungen und Verletzungen, die ich durch Männer erfahren habe – von meinem Vater, von meinem Ehemann und auch von politischen Freunden – nicht in erster Linie deshalb geschehen sind, weil ich persönlich Pech gehabt habe oder versagt habe, sondern weil es im Patriarchat „normal“ ist, dass Frauen so behandelt werden. Es ist nicht mal böse gemeint, sondern eine jahrhundertealte, stumpfsinnige patriarchale Gewohnheit von Männern.

LinX: „Das Private ist politisch“. Welche Folgen hatte diese Erkenntnis für deinen politischen Weg?

E.D.: Es hat mich selbstbewusster gemacht. Ich habe erlebt, wie gut aufgehoben ich mich in Frauenzusammenhängen fühle. Ich war ja in den 50er Jahren Mutter und Hausfrau und entsprechend angepasst. In den linken Gruppen, an denen ich mich beteiligte, wurde dieses Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen nie hinterfragt. Auch diese Erkenntnis kam bei mir erst einige Zeit nachdem die Frauen die Funktionäre des SDS mit Tomaten beworfen haben. Mich haben vor allem die witzigen und frechen Aktionen der Frauenbewegung in den 80er Jahren angesprochen. Ich vermisse sie heute sehr in der politischen Landschaft, die Masse der Frauen, die nach dem Motto „Gemeinsam sind wir unausstehlich!“ die politische Männerwelt ein paar Jahre lang irritieren konnte und noch die Grünen anfangs aufgemischt hat.

LinX: Du warst Mitglied bei den Grünen und wurdest 1982 von autonomen und Parteifrauen für Platz 1 der Landesliste zur Bundestagswahl vorgeschlagen. Auf dem Parteitag wurde aber Angelika Beer aufgestellt und zog 1982 zusammen mit Thomas Wüppesahl in den Bundestag ein. Wie kam es dazu?

E.D.: Mein Interesse war es, Frauen- und Gesundheitspolitik zu machen. Aber ins Parlament zu gehen war erstmal nur eine spontane Idee und nebenbei hätte ich da ja auch noch meine Rente aufbessern können. Entscheidend war, dass wir Frauen bei den GRÜNEN die Quotierung durchgesetzt hatten, also: 1. Platz Frau, 2. Platz Mann usw. und da die maßgeblichen Typen bei den GRÜNEN schon einen Mann - er war Polizist und Atomkraftgegner - für Platz 1 bestimmt hatten, warf meine Kandidatur und der Quotierungsbeschluss ihr ganzes Konzept um. Im Vorfeld des Parteitages hatten mich Nico Sönnichsen und Michael Gärtner zwei, drei Mal zum Bier eingeladen – was sie sonst nicht taten – und versuchten, mir die Kandidatur auszureden, nach dem Motto, dass das doch zu anstrengend für mich sei. Aber daraufhin fanden wir Frauen: „Nun grade!“  Um mich los zu werden, zauberten sie schließlich auf dem Parteitag die ihnen vertrautere Angelika Beer für Platz 1 aus dem Hut. Und beide – Angelika Beer und Thomas Wüppesahl - konnten nachher in den Bundestag einziehen. Nebenbei gesagt trat Wüppesahl bald danach aus der Partei aus und behielt sein Mandat, aber Angelika hat ja dann noch eine steile Karriere gemacht …

LinX: …und sich eine gute Rente gesichert.

E.D.: Genau. Ich hätte das politisch wahrscheinlich sowieso nicht lange durchgehalten.

LinX: Kaum ein Ereignis hat die Linken der BRD so in eine Krise gestürzt wie der Mauerfall 1989 , die Auflösung der DDR und die Vereinigung mit der Bundesrepublik 1990. Wie standest du damals dazu?

E.D.: Wir waren ja Maoisten. Im Gegensatz zur DKP, die die Sowjetunion und die DDR hochgehalten haben, hatten wir ja ein gespaltenes Verhältnis dazu. Folglich waren wir nicht so erschüttert über den Zusammenbruch des durch Stalin geprägten Sozialismus.
Ich studiere und lese ja immer noch weiter dazu. Die ganze Auseinandersetzung um Stalin ist spannend und ich kenne inzwischen ganz viel von Trotzki, der ja auch bei den Maoisten Tabu war.

LinX: Wie siehst du das heute?

E.D.: Die Auseinandersetzung um Stalin und Trotzki ist auch heute noch wichtig. Gerade mit Entstehen der Linkspartei. Die Linkspartei, die zahlenmäßig hauptsächlich aus Ex-DDR-Bürgern besteht, muss sich meiner Ansicht nach dieser Auseinandersetzung stellen, um den Stalinismus in ihren Köpfen loszuwerden. Heute gibt es in der Partei DIE LINKE etwa drei verschiedene Gruppierungen, die sich trotzkistisch nennen, aber nicht zusammen arbeiten. Das ist schwierig, aber auch interessant. Trotzki ist aus meiner Sicht ein sehr gebildeter, achtenswerter und leidenschaftlicher Kommunist gewesen und die wichtigste Persönlichkeit neben Lenin in der russischen Revolution. Heutzutage macht man einen großen Bogen um dieses Kapitel der kritischen Auseinandersetzung.

LinX: Trotzki war damals mit der mexikanischen Malerin Frida Kahlo befreundet.

E.D.: Genau. Er wurde von Stalin aus Russland verbannt. Er hatte dann eine schlimme Zeit in Norwegen verbracht und ging dann nach Lateinamerika ins Exil zu seinen Freunden Frida Kahlo und Diego.

LinX: Was findest du an Trotzki faszinierend?

Seine Intelligenz und die Leidenschaft für die Revolution.

LinX: Du bist Mitglied in der WASG gewesen. Wie hat dir die Fusion von WASG und Linkspartei gefallen?

Parteiarbeit liegt mir wenig und kann manchmal unerträglich sein. Es geht um Posten, es geht um wichtige Männer … Überhaupt ist die autonome Frauenbewegung an der WASG und an etlichen Männern der Linkspartei geradezu spurlos vorbei gegangen. Den WASGlern musst du heute noch sagen „Redeliste!“, weil die immer „Rednerliste“ sagen. Eine zeitlang war ich nur mit Autonomen zusammen. Da ist viel angekommen, von unserem Bedürfnis, als Frauen ernst genommen zu werden. Außerdem gibt es da einen menschlicheren Umgang miteinander. Da habe ich mich viel wohler gefühlt. Aber mit der Parteisache ist es so ähnlich wie mit der Gewerkschaft. Das ist auch ein Scheißspiel, gegen wie viel Mief man da angehen muss. Aber beide Organisationsformen sind politisch wichtig und dann macht es auch Spaß, da wieder ein bisschen herumzustänkern.

LinX: Gibt es etwas, das sich in den letzten zehn Jahren in der Gesellschaft positiv verändert hat?

Ja … unverhältnismäßig leider. Der Aufbruch der Jugend- und der Frauenbewegung – vor ca 30 Jahren wohlgemerkt – hat Vieles bewegt und einiges davon klingt noch nach … aber „think positiv“, das ist zurzeit schwieriger denn je hinzubekommen. Nimm nur die ungeheuren Zumutungen der Hartz-Gesetze, die Massenarbeitslosigkeit, besonders der Jugendlichen, die Kriegspolitik, die die rotgrüne Regierung begonnen hat. Positiv ist, dass sich immerhin zunehmender Widerstand formiert.

LinX: Die Verhältnisse sind schlechter geworden und die oppositionelle Bewegung kleiner?

E.D.: Nicht unbedingt zahlenmäßig kleiner, aber theoretisch schwächer. „Eine andere Welt ist möglich!“ Aber wie genau ist der Weg dahin? Da sollten wir wieder vermehrt den Kopf benutzen. Da lässt sich eben einiges aus der Geschichte lernen, meine ich, …

LinX: Was empfiehlst du denn für den Kopf?

E.D.: Na, wie gesagt, lernen! Je besser frau sich in der Geschichte und in den gegenwärtigen Umständen eines Problems auskennt, um so spannender wird das Ganze. Da helfen nach wie vor auch immer noch die berühmten blauen Bände – d.h. Marx-Engels-Werke - mit erstaunlich viel aktuellem Bezug

LinX: Gibt es Frauen, die du zum Lesen empfehlen könntest?

E.D.: In Hülle und Fülle!! Wovon das meiste erst von der neuen Frauenbewegung, also in den 70er und 80er Jahren wieder ans Licht der Öffentlichkeit gebracht wurde. Angefangen mit Olymp de Gouche, die mitten in der französischen Revolution 1791 die Deklaration der Menschenrechte Abschnitt für Abschnitt „übersetzte“ in eine „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“- und die zwei Jahre später von den Revolutionären auf dem Schafott hingerichtet wurde. Oder Louise Aston, die in den Jahren der deutschen bürgerlichen Revolution über die Ehe schrieb: „Ich verwerfe die Ehe, weil sie zum Eigentume macht, was nimmer Eigentum sein kann; die freie Persönlichkeit; weil sie ein Recht gibt auf Liebe, auf die es kein Recht geben kann; bei der jedes Recht zum brutalen Unrecht wird.“ Sie wurde1846 aus Preußen ausgewiesen. Und jede Menge wunderbare spannende Frauenliteratur bis in die jüngste Vergangenheit.

LinX: Du führst regelmäßig politische Diskussionen mit Freundinnen, machst Gewerkschaftsarbeit, diskutiert mit Linken und Grünen und lässt dich von den Antifas zum Grillen einladen. Bei Demos sieht man dich sowohl im „schwarzen Block“ als auch unter der  Gewerk- schaftsfahne. Wie schaffst du den Spagat zwischen den politischen Befindlichkeiten?

E.D.: Ich erlebe das nicht als Spagat. Also nicht als künstliche Bewegung. Mir tut es gut, Einsichten, die ich habe, auch selbst leben zu können. Da ist zum Beispiel Partei und Gewerkschaftsarbeit. Das macht keinen Spaß, ist aber notwendig, um etwas gesellschaftlich zu bewegen. – Übrigens bin ich als Rentnerin wieder in die Gewerkschaft eingetreten. Emotional habe ich mich nur bei den Autonomen zuhause gefühlt und vor allem in unserer autonomen Frauenbewegung. Bei der Antifa muss ich nicht gesondert organisiert sein. Die antifaschistische Thematik gehört dringend überall mit herein, in die Partei, Gewerkschaftsarbeit und in die Frauenbewegung.

LinX: Wofür sollen Frauen heute kämpfen?

E.D.: Gegen die bornierte Männlichkeit, wie sie uns in der Linken heute wieder vermehrt entgegen tritt. Die Frauenbewegung ist meiner Meinung nach in die Esoterik-Ecke abgeglitten. Das finde ich bedauerlich.Wofür Frauen konkret kämpfen sollen? Da könnte ich jetzt eine ganz lange Liste aufmachen.

LinX: Und Männer?

Genauso. Ich bin ja gar nicht für getrenntes Auftreten. Wir müssen in der WASG und Linkspartei zum Beispiel die Quotierung verteidigen. Die denken, das ist ein Gerechtigkeitsproblem. Wenn soundso viele Frauen in der Partei sind, müssen dafür soundso viele Plätze zur Verfügung stehen. Dass wir damals bei den Grünen die Quotierung als Machtfaktor durchgesetzt haben, egal wie viele Frauen in der Partei sind, stehen die Hälfte der Listenplätze Frauen zur Verfügung, das haben die bis heute nicht kapiert.

LinX: Mit welchen Themen befasst du dich gerade?

E.D.: Angesichts der Privatisierung von öffentlichem Eigentum – Schulen, Wasser, Energie – beschäftigt mich die theoretische und praktische Bewältigung von Privateigentum. Eine besonders spannende Frage dabei ist das so genannte „geistige Eigentum“, z.B. Patentrechte auf lebensnotwendige Medikamente oder „Lizenzrechte“ vor dem Hintergrund der grenzenlosen Möglichkeit geistiger Teilhabe über das Internet.

LinX: Was wünschst du dir zum Geburtstag?

Ich studiere ein bisschen alleine vor mich hin zurzeit.Vielleicht einfach eine kleine Handvoll Frauen, die Lust hat, praxisbezogen theoretisch miteinander zu diskutieren und zu arbeiten. und sich weiterhin dort einzumischen wo wir immer noch gemeinsam unausstehlich sind. Das wäre schön.

LinX: Vielen Dank, Eva, für dieses Gespräch!

Interview: Kathrin Gomolzig