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Türkei: Kriegslust und Nationalismus stoppen

Brüderlichkeit und Frieden stärken

Seit Wochen wird in der Türkei durch zunehmende nationalistische Hetze eine gefährliche Spannung erzeugt. Das ist für viele Menschen in der Türkei besorgniserregend. Die getöteten Soldaten und das Leid der Familien werden für diese unverantwortliche Politik regelrecht missbraucht. Gegenwärtig wird jeder der sich gegen diesen Nationalismus und diese Kriegspolitik positioniert, als Feinde der Türkei degradiert und dem Mob als Zielscheibe vorgeführt.

Nun möchte man diese Spannungen auch nach Europa tragen. Einige Kräfte und Organisationen unternehmen den Versuch die nationalistische Politik unter der Scheinargumentation „Gegen den Terror in der Türkei“, nach Deutschland zu transportieren. Dieses unverantwortliche und nationalistische Vorhaben muss gestoppt werden.

Der Kummer, das Leid der Familien aller getöteten jungen Menschen während der Kämpfe zwischen der türkischen Armee und den kurdischen Kämpfern zeigt aufs neue, dass eine demokratische und friedliche Lösung des Problems längst fällig ist. Heute ist es wichtiger denn je, besonnen und mit gesundem Menschenverstand zu handeln.

Es ist aber leider zu beobachten, dass die jetzige Regierung und die Oppositionsparteien außer der DTP, genau das Gegenteil im Schilde führen. Seit einigen Tagen werden Menschen vor allem kurdischer Abstammung überall bedroht, Häuser und Geschäfte der Kurden werden angegriffen, Parteibüros der DTP werden in Brand gesteckt oder attackiert.

Die Äußerungen eines Offiziers während eines Trauerzuges, der zur einer Anti-Kurdendemo ausartete: „…das türkische Volk, die türkische Nation ist tief betroffen. Wir sind voller Wut. Bei dieser Demonstration gibt es keine Verbote, alles ist erlaubt.“, ist bezeichnend für die Situation.

Der Drang den Nordirak anzugreifen ist ein langersehntes Vorhaben der türkischen Führung. Auch wenn es einige Unstimmigkeiten gibt, sind sie sich im Kern einig und möchten am Liebsten mit einem Schlag auch „das Kirkuk und Mossul Problem“ lösen. Seitens  demo- kratischer Kräfte kann es keine Nachsicht für eine Intervention geben. Auch der Türkei darf das Recht die territoriale Integrität eines anderen Staates zu verletzen nicht eingeräumt werden.

Sowohl in Deutschland, wie auch in den übrigen Europäischen Staaten müssen wir uns gemeinsam gegen ein Aufflammen des türkischen Nationalismus stellen. Alle, die die Ausseinanderstzungen in der Türkei, auch nach Detschland verlagern wollen, haben sich somit auch wiedermal als Nationalisten oder zumindest als Anhägsel der Nationalisten entlarvt. Wir rufen alle Organisationen und alle Menschen unabhängig ihrer Nationalität auf, sich gegen Nationalismus und Spaltung zu stellen und sich für eine demokratische und friedliche Lösung einzusetzen.
 

DIDF (Föderation der Demokratischen Arbeitervereine), Köln, 23.10.07, www.didf.de