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Buchvorstellung:

Viele haben von ihr gehört, aber die wenigsten haben sie in der Hand gehalten: Die Berliner Zeitung Agit 883, die in den Jahren 1969 bis 1972 das auflagenstärkste Organ des parteiunabhängigen Linksradikalismus jener Tage war und von etwa 250 politischen Gruppen genutzt wurde. Die Redaktionsräume der Zeitung waren der Ort von Begegnungen und lautstark wie zum Teil handgreiflich  ausge- tragenen Konfrontationen innerhalb des linken Spektrums: Anarchisten trafen hier auf Maoisten, Antiimperialisten waren mit engagierten Mitgliedern von Basisgruppen konfrontiert, Sozialisten versuchten sich einen Reim auf Hasch- und Wermutrebellen sowie rote  Bau- arbeiter zu machen. Musiker verfolgten die Redaktionsdebatten genauso wie angehende Journalisten. In den öffentlichen  Redaktions- treffen der Agit 883 verdichtete sich, was die Linke jener Tage in Szenelokalitäten, Kommunen und Wohngemeinschaften geredet, nachgedacht und nächtelang diskutiert hatte.

Agit 883: Bewegung, Revolte, Underground – und heute?

Buchvorstellung und Diskussion, Mittwoch, 28.11., Hansastr. 48, 19 Uhr. Eintritt: 1-3 Euro, Veranstalterin: Archivgruppe Kiel, Referent: Dr. Markus Mohr.