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Einkaufen bis Mitternacht:
Protest gegen real-Markt

Am 31. Oktober wurden im Tarifkonflikt des schleswig-holsteinischen Einzelhandels in ganz Schleswig-
Holstein die Märkte der Firma real,- bestreikt. Aufgerufen waren die Beschäftigten von real,- in Oststeinbek, real,- Henstedt-Ulzburg, real,- Neumünster und real,- Kiel-Raisdorf. Die Streikenden fuhren mit einem Bus nach Lübeck, um dort ihren Streiktag gemeinsam mit allen streikenden Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg und Mecklenburg Vorpommern zu verbringen und ihren Unmut gegen die Verweigerungshaltung der Einzelhandelsarbeitgeber auszudrücken. „In dieser Tarifrunde gehört der Metro Konzern zu den Blockierern der ersten Reihe. Deshalb wollen wir insbesondere den Metro Konzern, zu dem die real - Warenhäuser gehören, treffen. Das Unternehmen entzieht sich seiner sozialen Verantwortung, setzt sich in der laufenden Tarifrunde nicht für seine Beschäftigten ein und hat gerade angekündigt, zukünftig keine Tarifverträge mehr in neuen Märkten anzuwenden – das ist eine Sauerei, die wir nicht kampflos hinnehmen werden“, so Frank Schischefsky von ver.di Nord.

Kraftvoller Protest der Beschäftigten

Mehr als 500 KollegInnen protestierten dann lautstark vor dem neu eröffneten SB-Warenhaus im Lübecker Mönkhof-Karree.Der Supermarkt will montags bis sonnabends von sieben Uhr morgens bis Mitternacht öffnen. Der Protest der Gewerkschaft richtete sich gegen Dumpinglöhne und Tarifflucht. „Mehr Arbeiten, weniger Geld" - das sei die Mitarbeiterpolitik, die der neue real-Markt verfolge, so der Vorwurf von ver.di. Die Gewerkschaft sprach von dramatischen Arbeitsbedingungen. Das Warenhaus zahle nicht nach Tarif; es gebe nur geringe Zuschläge

Wettbewerb auf dem Rücken der KollegInnen

 „Hier verschafft sich real,- einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Einzelhandelsunternehmen, indem der Wettbewerb auf die Beschäftigten verlagert wird“, so die ver.di Fachbereichsleiterin für den Handel, Conny Töpfer. „real,- beschäftigt in Lübeck fast nur noch Teilzeitkräfte und dies zu Stundenlöhnen deutlich unterhalb des Tarifvertrages. Hinzu kommt, dass durch befristete Arbeitsverträge mit einer geringen Stundenzahl die Beschäftigten keine solide soziale und finanzielle Absicherung erhalten, da gegen werden wir uns massiv wehren", so die Gewerkschafterin weiter.

csk