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Die Linke.Kiel
Interview mit den Spitzenkandidaten

Fortsetzung des Interviews aus der letzten LinX mit den Spitzenkandidaten Ayse Fehimli (Sozialarbeiterin), Frank Bretschneider (Lehrer) und Florian Jansen (Student).  (uws)

LinX: Jetzt hat ja leider bei eurer Kandidatenwahl keine Beteiligung anderer sozialistischer Organisationen stattgefunden, obwohl ihr doch ein breiteres linkes Bündnis zu den Kommunalwahlen angestrebt hattet. Woran hat das gelegen und wie gedenkt ihr in Zukunft z. B. die Zusammenarbeit mit der DKP zu gestalten.

Florian: Wir haben eine sehr kontroverse Diskussion gehabt, ob wir Mitglieder anderer Parteien mit auf die Liste nehmen können. Letztendlich ist es so, dass dem nichts im Wege gestanden hätte, dies zu tun, obwohl es noch einige Mitglieder in der Partei gibt, die das nicht so gern sehen, aber die Mehrheit hat damit kein Problem. Allerdings ist es so auch an die DKP herangetragen worden. Die DKP wollte aber keinesfalls als Lückenfüller auftreten und das hätte ich auch nicht gut gefunden, wenn dann auf einem der ersten drei Plätze. Die DKP hat dann gesagt, wenn ihr nicht zu uns kommt und uns ganz offiziell darum bittet für euch einen Spitzenkandidaten zu stellen, dann sind wir nicht bereit mit euch auf einer Liste zu stehen. Die DKP hat aber erklärt, dass sie auch nach den Wahlen und im  Wahl- kampf mit uns zusammenarbeiten wird. Da ist großes Wissen und Kompetenzen vorhanden, auf die wir zurückgreifen müssen, wofür sie uns auch die freundliche Unterstützung angeboten haben und das werden wir nutzen.

LinX: In eurem Programm habe ich auch gefunden, dass ihr euch gegen die Rüstungsproduktion und die Bundeswehr in Kiel wendet. Ihr habt ja auch mitbekommen, dass es in Kiel desöfteren eine antimilitaristische Stadtrundfahrt gegeben hat. Welche Möglichkeiten seht ihr an dieser Frage in Zukunft aktiv zu werden.

Florian: Wir sind in Kiel in exponierter Lage, weil wir Marinestützpunkt sind. Obwohl das eigentlich kein kommunales Thema ist, sind wir hier vor Ort gefragt, darauf aufmerksam zu machen, weil Kiel eine Dreh- und Angelscheibe ist und werden soll für Kriegseinsätze überall in der Welt. Dagegen müssen wir vor Ort den Protest organisieren. Wir müssen hier mit der DFG/VK, der gesamten  Friedensbe- wegung und den Antikriegsbündnissen zusammenarbeiten um dem entgegenzuwirken. Die Stadtrundfahrt wird es hoffentlich auch in Zukunft weiter geben. Wir arbeiten auch in dem Bündnis 90 Jahre Novemberrevolution mit, weil dieses Jahr zum 90. Mal an den Aufstand der Kieler Matrosen erinnert soll. Das Bündnis, was gerade im Entstehen ist, plant dazu vielfältige Aktionen, wo wir uns dran beteiligen werden. Dazu könnte es dann auch die Stadtrundfahrten wieder geben. Wir brauchen auch zum Ostermarsch Friedensaktivitäten, wo wir uns mit einbringen müssen.

LinX: Noch eine grundsätzliche Frage an die Kieler Kandidaten bezüglich der politischen Grundlagen Der Linken. Wie ist eure Meinung zum Marxismus-Leninismus und die Lehren daraus für die Zukunft.

Diese Frage kann beim Stand der derzeitigen Diskussion nicht beantwortet werden.

LinX: Welche Rolle haben für euch alternative Medien, wie Zeitung und Internet. Wie könnte nach eurer Meinung eine Mitwirkung an der kieler sozialistischen und kommunalen Zeitung LinX aussehen?

Ayse: Ich freue mich, dass es so etwas gibt, gerade vor Ort für uns in Kiel. Im Kreisvorstand haben wir schon 5 Abonnenten gewonnen und ich möchte jetzt auch Abonnentin werden. Wir unterstützen euch gern und wir brauchen euch auch.

Florian: Es steht ausdrücklich in unserem Wahlprogramm, dass wir alternative Medien und unabhängige demokratische Projekte unterstützen wollen. Dazu gehört die LinX ganz klar dazu und wir wollen sie durch abonnieren unterstützen. Wir versuchen sie auch so gut wie möglich finanziell zu fördern. Ich schätze es sehr, dass eine aktive Mitarbeit in der LinX möglich ist. Gerade, wenn wir im Rat sind und dann die Möglichkeit haben über die LinX und andere solche Projekte Öffentlichkeit herzustellen für wichtige Fragen, die wir behandeln werden.

LinX: Ich bedanke mich für die ausführliche Beantwortung der Fragen und wünsche euch viel Erfolg.

(Uwe Stahl)