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Schriftsteller mahnen:
Gedenken an Bücherverbrennung

Am 10. Mai fand im Lichtsaal des Kieler Gewerkschaftshauses eine Veranstaltung zur Erinnerung an die von den Nazis durchgeführte Verbrennung von Büchern vor 75 Jahren statt. In einer Presseerklärung von ver.di heißt es dazu: Trotz Sommerwetter und Pfingsten versammelten sich rund 50 Interessierte zur diesjährigen Mahnveranstaltung anlässlich der Bücherverbrennung 1933 am 10. Mai 2008 im Kieler Gewerkschaftshaus. Die Begrüßung und Moderation erfolgte durch Heidi Beutin, Autorin und Präsidiumsmitglied vom ver.di Landesbezirk Nord.

An die Bücherverbrennung im Jahre 1933 in Kiel erinnerte ver.di Bezirksgeschäftsführer Holger Malterer mit Auszügen aus den Kieler Neuesten Nachrichten und stellte fest, die Bücherverbrennung wirke nach Jahrzehnten nach – einige Autoren sind aus unserem Bewußtsein für immer gelöscht. Deshalb veranstalte der Verband der Schriftsteller SH jährlich diese Mahnveranstaltungen. Lesung aus „verbrannten“ Büchern von Kurt Tucholsky und Erich Kästner erfolgte durch Udo Zielke und von Ernst Toller durch Klaus Landahl. Gedanken von Dietrich Lohse zur Bücherverbrennung im Lichte der heutigen Zeit stellten Parallelen zu Brüningschen Notverordnungen und zu Hartz IV her. Die Kandidatur der NPD bei der Kommunalwahl in Kiel müssen dem einheitlichen Protest aller demokratischen Vereinigungen hervorrufen. Am 24. Mai findet hierzu eine Demonstration in Kiel statt. Wehret den Anfängen.

Es folgten weitere Lesungen aus „verbrannten“ Büchern von Erich Maria Remarque durch Oliver Steinke und von Kurt Hiller durch Wolfgang Beutin, der auch ein Tonbandmitschnitt zu Gehör brachte, worin Hiller seine Folterungen dokumentierte. Via DVD und Beamer wurden Bilder zum Antikriegsthema von Künstlern im Hintergrund gezeigt. Die Veranstalter waren der VS Schleswig-Holstein im Fachbereich Medien von ver.di, der GEW, die GEW-Studentengruppe, der Asta der CAU und der DGB KERN.