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Interkulturelle Wochen eröffnet:

Gleich begrüßen

Bei der Eröffnung des Gaardener Brunnenfestes als Auftakt zu den diesjährigen interkulturellen Wochen sprach neben der wie so oft weitgehend nichtssagenden Oberbürgermeisterin unter anderem auch der Flüchtlingsbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Wulf Jöhnk. Also ein Mann, bei dem es sich lohnt, zuzuhören. Im Bemühen, in einem kurzen Beitrag auch auf Probleme zwischen  Einheimischen und Zugewanderten hinzuweisen, forderte er die Einwohner Gaardens auf, diese Personen als „gleichberechtigte Teilnehmer am gesellschaftlichen Leben“ zu begrüßen. Die gute Absicht ist sichtbar, die Luschigkeit in der Formulierung allerdings auch. Eine noch so freundliche Begrüßung sichert den Menschen nicht die gleichen politischen und sozialen Rechte, die vielen von ihnen in diesem Land immer noch vorenthalten werden. Ebensowenig, wie die oft unüberlegte Ansprache aller EinwohnerInnen als „MitbürgerInnen und Mitbürger“ ihnen die Bürgerrechte zuerkennt. Heißen wir also lieber die zugewanderten Menschen und ganz besonders die Flüchtlinge willkommen und reichen ihnen die Hand im Kampf für die vollständige Beseitigung der besonderen bundesdeutschen Apartheid, für gleiche Rechte für alle Menschen, die hier leben.

(D.L.)