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Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan !

Rund 5.000 Menschen demonstrierten am 20.9.2008 in Berlin, weitere 5.000 Menschen in Stuttgart für den sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan.
 
 

In Kiel organisierte und finanzierte die DFG/VK einen Bus, mit TeilnehmerInnen aus Kiel, Neumümünster und Bad Oldesloe.Zu den Demonstrationen hatte die Friedensbewegung aufgerufen, um mit Blick auf die bevorstehende Mandatsverlängerung für die deutschen Truppen Druck auf die Bundestagsabgeordneten auszuüben, die Unterstützung für die Besatzung des Landes zu beenden. In  Redebeiträgen und auf Transparenten solidarisierten sich die DemonstrantInnen auch mit dem Widerstand im Irak sowie mit der  Volksbewegung in Bolivien, die den Putschbestrebungen der Oligarchie und des US-Imperialismus entschlossene Gegenwehr leistet.

Großen Beifall erhielt die kubanische Kinderärztin Aleida Guevara, Tochter Che Guevaras, die bei der Auftaktkundgebung in Berlin das Wort ergriff. Sie zog eine Verbindung zwischen der Präsenz deutscher Soldaten im Ausland und dem zunehmenden Sozialabbau  hierzulande. "Manchmal kann man den Eindruck haben, die Soldaten seien vom Himmel gefallen. Aber es sind unsere Kinder, Brüder, Familienangehörige. Wie lange wollen wir noch erlauben, dass sie unsere Familienangehörige zum Morden in andere Länder schicken!?" Wie schon bei mehreren Veranstaltungen in Berlin und Köln verurteilte Guevara die Manipulationen in den Massenmedien, mit denen die Menschen vom Widerstand gegen die imperialistische Kriegspolitik abgehalten werden sollen.
 
 

Während der Abschlußkundgebung auf dem Berliner Gendarmenmarkt informierte Matin Baraki kenntnisreich über die tatsächliche Lage in Afghanistan und kritisierte, dass die gesellschaftlichen Eliten des asiatischen Staates zu Türöffnern und Chauffeuren der Besatzungsmächte degradiert worden seien, während in weiten Teilen des Landes Arbeitslosigkeit von bis zu 70 oder 80 Prozent herrscht.

Er forderte den sofortigen Abzug der NATO-Truppen und schlug vor, bis zu einer Stabilisierung der inneren Lage in dem Land die Mitgliedsstaaten der Bewegung der Blockfreien sowie islamische Länder einzuladen, um mit Truppen die innere Sicherheit in Afghanistan zu unterstützen. Die NATO aber habe in dem Land nichts verloren und müsse sofort abziehen, forderte der bekannte Publizist.
 
 

Es beteiligten sich neben der DFG/VK viele weitere Organisationen u. a. Die.Linke, DKP, SDAJ und Attac. Dazu gab es einen linksradikalen, antikapitalistischen Block und auch etliche Fahnen türkisch-
kommunistischer Gruppen (ATIF) und auch einige Nationalfahnen von Venezuela, Bolivien, Kuba und u.a. der Deutschen  Demo- kratischen Republik zugegen.

Als sich der Aufzug in Richtung Potsdamer Platz in Gang setzte, versuchte eine Hundertschaft der Berliner Polizei Menschen mit Fahnen der kurdischen Organisation Koma Civakên Kurdistan einzukesseln und aus der Demo zu drängen. Durch schnelles Eingreifen aus dem antikapitalistischen Block konnte dies abgewand werden. Nachdem Ketten zum Schutz gebildeten wurden, prügelte die Polizei los, musste aber durch mindestens ebenso entschlossene Gegenwehr den Rückwärtsgang einlegen und wurde unsanft aus der Demo geworfen.

Auf der Abschlusskundgebung wurde ein fast menschengroßen Papppanzer in Brand gesetzt, der schon während der Demo mitgefahren war. Sofort kam die Polizei hinzu, um das brennende Wrack zu löschen.
 

(uws)