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Linkspartei tritt zur Bundestagswahlan:

Landesliste aufgestellt

Der hiesige Landesverband der Linkspartei hat am 9. Mai die Landesliste für die Bundestagswahl aufge-
stellt. Auf Platz 1 wählten die Delegierten Cornelia Möhring aus Gottesgabe (Kreis Plön), die seit dem vergangenen Herbst auch Landessprecherin ist. Die 49-jährige Diplom-Sozialökonomin erhielt im ersten Wahlgang 70 von 94 Stimmen. Möhring war in den 1980er Jahren in der  DKP-Jugendorganisation SDAJ aktiv und berät heute Beriebs- und Personalräte. „Aus dieser Erfahrung sage ich kompromißlos: Hartz IV muss weg. Es ist auch eine Knute gegen Beschäftigte. Hartz IV macht es noch leichter Belegschaften einzuschüchtern. Die Gesetze sollten und haben die Angst vor dauerhaftem sozialen Abstieg, vor dem Fall ins Bodenlose geschürt. Sinkende Reallöhne, Arbeitszeitverlängerungen, der wachsende Niedriglohnsektor, all das wurde durch Hartz und durch die SPD erst möglich“, sagte sie in ihrer Bewerbungsrede.

Bisher ist die schleswig-holsteinische Linkspartei nur mit einem Abgeordneten in Berlin vertreten, kann sich aber bei einem bundesweiten Ergebnis um zehn Prozent Hoffnung auf einen zweiten Sitz machen. Dann würde Raju Sharma in den Bundestag einziehen. Der  44- jährige Jurist und Ministerialrat in der Kieler Staatskanzlei setzte sich im zweiten Wahlgang mit 46 zu 42 Stimmen gegen den ehemaligen Landessprecher Lorenz Gösta Beutin durch. Sharma hatte kürzlich bei den Kieler OB-Wahlen für die Linkspartei kandidiert. Der bisherige Bundestagsabgeordnete Lutz Heilmann war nach endlosen Querelen im Landesverband bei der Listenaufstellung offenbar chancenlos.