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Leserbrief:
Ich dachte, mich tritt ein Pferd, ...

aber dann war es doch nur ein Esel(sässer). Als ich in der LinX 14 einen von Jürgen Elsässer verantworteten Artikel zu den diesjährigen Ostermärschen fand, packte mich zunächst unglaubliches Staunen und später das nackte Grauen. Sind wir tatsächlich schon soweit, dass wir diesem journalistischen Irrlicht, das seit Jahren durch die deutsche Linkspresse mäandert, eine Plattform bieten. Die Redaktionen von Bahamas, Junge Welt, Jungleworld, Konkret, Neues Deutschland u.s.w. können noch heute ein Lied über die ‚Gastspiele‘ Elsässers singen und oft lautet der Refrain des Liedes „Gut, dass er weg ist“. Nun findet bekanntermaßen ein blindes Huhn auch manchmal ein Korn und es könnte ja sein, dass Elsässer mit seinem Artikel einen Glücksgriff getan hat, aber er erspart uns die Enttäuschung nicht.

Außer Spekulationen (drohender Krieg gegen den Iran), nicht verifizierbaren Behauptungen zum iranischen Atomprogramm (woher weiß er, dass es friedlich ist?), sprach- lichen Spitzfindigkeiten (wie liest man ‚Kein Soldat mehr‘) und Pauschalbeschimpfung der Friedensbewegung findet sich nichts wirklich Informatives in seinem Artikel. Was will er erreichen? Eine Aufspaltung der Friedensbewegung in ‚richtige‘ und ‚falsche‘ Kriegsgegner? Objektiv betreibt er damit das Geschäft der  Kriegs- treiber. Lassen wir Jürgen Elsässer weiter die ‚Volksinitiative gegen das Finanzkapital‘ organisieren. Da hat er dann genug damit zu tun, sich gegen die  Unter- stützung durch Nazis zu erwehren und es bleibt ihm weniger Zeit, so gräuliche Artikel zu verfassen.
 

Karl-Heinz Sünkens