40 Jahre – und kein bisschen leise

Die Deutsche Kommunistische Partei blickt auf eine bewegte Geschichte zurück

Mit dem Jahr 1968 verbinden Viele den Höhepunkt der Studentenbewegung. In der Tat gab es zu dieser Zeit eine breite gesellschaftliche Protestbewegung – die nicht nur die Studenten erfasst hatte. Das belegt unter anderem der 25. September 1968: An diesem Tag wurde die Deutsche Kommunistische Partei gegründet. Diese Partei ist nicht aus dem Nichts entstanden. Sie hat eine Geschichte. 12 Jahre war die Kommunistische Partei unter dem Faschismus verboten gewesen. Kommunisten hatten überall in Europa an vorderster Front gegen die Nazis gekämpft. In der DDR stellte sie gemeinsam mit den Sozialdemokraten nach 1945 die stärkste politische Kraft dar. In den meisten europäischen Ländern, auch in der von den USA an der kurzen Leine gehaltenen BRD, waren Kommunisten in den Parlamenten vertreten, - bis sie zum Höhepunkt des Kalten Krieges 1956 erneut verboten wurde.

Wieder folgten 12 Jahre in der Illegalität. Und wieder wurden Kommunisten in Deutschland von der Straße weg verhaftet, unter fadenscheinigen Anklagen eingesperrt, ihrer politischen Rechte beraubt. Rund 200.000 „Ermittlungsverfahren“ wurden in Gang gesetzt. Doch erneut gelang es den Herrschenden nicht, den revolutionären Teil der Arbeiterbewegung auszulöschen.1968 gründete sich die Deutsche Kommunistische Partei. Seitdem sind 40 wechselhafte Jahre vergangen. Nach einem stürmischen Neubeginn folgten schwierige Jahre, in denen ihre Mitglieder mit Berufsverboten und Gesinnungsschnüffelei verfolgt wurden. Nach der Übernahme und  Aus- plünderung der DDR durch die westdeutsche Wirtschaft hielten Politik und Medien das Thema "Kommunismus" für erledigt - und deren Partei ebenfalls.

Doch die Kommunistische Partei in Deutschland ist da. Kommunisten sind aktiv in der Friedensbewegung, in den sozialen Bewegungen. Sie arbeiten in den Gewerkschaften, unterstützen Aktionen der Globalisierungsgegner, klären mit ihrer eigenen Wochenzeitung „Unsere Zeit“ über die Hintergründe eines immer entfesselter agierenden Raubtierkapitalismus auf.

In vielen Kommunalparlamenten sind Kommunisten vertreten - und seit diesem Jahr arbeitet die kommunistische Abgeordnete Christel Wegner im Landtag von Niedersachsen. Eine Tatsache, die dafür sorgte, dass in vielen Medien erstmals seit 20 Jahren das Wort DKP wieder auftauchte - meist in Verbindung mit einer absurden Verschwörungstheorie und als antikommunistische Keule gegen die aufstrebende Partei "Die Linke".
 
Für Heinz Stehr, den Vorsitzenden der DKP, ist das nichts Neues: „Offensichtlich ist die Angst vor den Kommunisten nach wie vor da. Und das ist gut so. Denn diese Tatsache belegt, dass Kommunisten nach wie vor nötig sind. Wer meint, den Antikommunismus neu schüren zu müssen, der hat seine Gründe.“ Denn die Kommunisten in Deutschland feiern in diesen Tagen zwar ihr 40-jähriges Bestehen als DKP, aber sie sind, so Heinz Stehr, „beileibe kein Traditionsverein.“

Das bestätigt auch der ehemalige Siemens-Betriebsrat und stellvertretende Parteivorsitzende Leo Mayer: "Wir Mitglieder der DKP haben uns nicht eingerichtet in diesen für uns schwierigen Verhältnissen - im Gegenteil: Wir bemühen uns nach Kräften, einen Beitrag zu leisten, die Rechtsentwicklung zu stoppen und durch die Veränderung des gesellschaftlichen Kräfteverhältnisses zunächst einen Politikwechsel durchzusetzen.“

Doch für Kommunisten ist es mit Schönheitskorrekturen am Kapitalismus nicht getan. Dabei sieht Heinz Stehr seine Partei durchaus selbstkritisch: “Wir machen uns keine Illusionen. Die DKP ist aktuell keine große Partei, die flächendeckend wirksame Politik entwickeln kann. Es muss jedoch eine Kraft geben, die diesem neoliberalen Kapitalismus eine sozialistische und kommunistische Alternative und Perspektive entgegensetzt. Das ist und bleibt die notwendige Antwort auf die gravierenden Probleme der Menschheit heute und für Lösungen der Zukunft im Interesse der Völker dieser Erde. Und da sind Kommunistinnen und Kommunisten unverzichtbar. Auch – und gerade – in Deutschland."

Am 27. September 2008 feiern die deutschen Kommunisten 40 Jahre DKP, mit einer zentralen Veranstaltung in Recklinghausen – und zahlreichen internationalen Gästen.

Weitere Informationen hierzu beim DKP Parteivorstand. (Kontakt s.u.)