Demonstration in Grevesmühlen

Am 31.8. fand in mecklenburgischen Grevesmühlen - aus dem die vier verdächtigen deutschen Jugendlichen stammen - eine von Berliner Gruppen organisierte Demonstration statt, bei der es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und etlichen Festnahmen kam. Die Aktion war im Vorfeld verboten worden.

Auch in antirassistischen Kreisen war sie nicht unumstritten, da sie politisch sehr diffus gegen „die Grevesmühlener“ gerichtet war. Einem der Aufrufflugblätter war ein Zitat der Migrantenorganisation „Café Morgenland“ vorangestellt: „Bei 80 Millionen potentiellen Tätern geht es nicht um die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen, sondern um die Suche nach der Nadel im Nadelhaufen.“ Für das Lübecker Bündnis gegen Rassismus wird darin der Widersinn der Demonstration deutlich („junge Welt“ vom 22.8.): „Die Bevölkerung - in diesem Falle die Grevesmühlens - soll nicht mehr mobilisiert und für die eigenen Positionen gewonnen werden. Sie wird zum Gegner“, heißt es in der Kritik der Lübecker, das sehe man schon an der Aufruf-Parole: „Bringen wir ihnen unsere Wut und unseren Haß.“ Kritisiert wurden die Organisatoren auch, weil kein Versuch unternommen worden war, sich mit örtlichen Gruppen in Verbindung zu setzen.