Editorial:

Wir hoffen, ihr seid nicht allzu sehr erschrocken. Das, was ihr da in den Händen haltet, ist tatsächlich die Zeitung, die ihr abonniert habt! Kaum wiederzuerkennen, nicht wahr? Nach längeren Diskussionen haben wir es endlich geschafft, dem bereits in die Jahre gekommenen Kind einen neuen Namen zu geben. Und weil wir gerade dabei waren, auch ein neues Kleid. Wir hoffen, es gefällt.

In der Redaktion gab es zwar auch Stimmen, man solle auf das Äußere nicht so viel Wert legen, aber schließlich konnten sich die Neuerer doch durchsetzen. Aus vielen Gesprächen wissen wir, daß außerhalb einer eingeschworenen Gemeinde dem Namen „Lokalberichte“ niemand etwas abgewinnen konnte. Eine linke Zeitung vermuteten die wenigsten dahinter.

Der neue Name ist Programm, und zwar im mehrfachem Sinne. LinX - lies links - ist der politische Ort, an dem wir hoffentlich immer zu finden sein werden, dort wo es um die Interessen der Lohnabhängigen, gegen Rassismus, Umweltzerstörung, Sexismus geht, gegen jegliche Verhältnisse in denen der Mensch ein verlassenes und geknechtetes Wesen ist. LinX - das X deutet es an - läßt sich aber auch englisch lesen und bedeutet dann Bindeglieder oder Verbindungen.

Genau das soll die Zeitung sein: Ein Bindeglied zwischen den vielen Splittern der Kieler Linken, eine Verbindung zu jenen auch, die nicht mehr in einer der winzigen Sub-Szenen stecken. Sie soll einen gemeinsamen Informationsstand herstellen und vielleicht auch als Diskussionsforum dienen, sie soll Linke über Linke informieren und über kommunale Themen, die sonst vielleicht keine(r) mehr bearbeitet. Und sie soll auch ein bißchen nach Außen wirken - keine „Massenzeitung“, aber doch ein Anknüpfungspunkt für Interessierte.

Daß noch manches fehlt, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist uns bewußt. AutorInnen und RedakteurInnen, die den Mangel zu beseitigen helfen, sind heiß begehrt. Frauen- und Jugendthemen fehlen bisher nahezu vollständig, die Rubrik „Betrieb & Gewerkschaft“ fristet ein kümmerliches Dasein, mit kommunaler Sparpolitik und Privatisierung hat sich noch keiner von uns beschäftigt - ein Zustand mit dem wir alles andere als glücklich sind. Wir hoffen, dem mit eurer Hilfe abhelfen zu können. Viel Spaß beim Lesen und Schauen wünscht euch