Kinder besonders betroffen

„Das Sparpaket der Bundesregierung wird das Problem der Sozialhilfe in Deutschland weiter verschärfen“, so Dietmar Katzer, Landesverbandsleiter der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) Schleswig-Holstein, in einer Presseerklärung zum Bonner Sparpaket. Unter den Betroffenen werden auch viele Kinder sein.

1995 hätten die Sozialhilfeausgaben in Schleswig-Holstein 2,24 Mio. DM betragen. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger sei von 101.265 im Jahre 1978 um 85% auf 187.032 im Jahre 1993 gestiegen. Davon waren 57.684 bzw. 31% Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Mit anderen Worten: 12% aller Kinder und Jugendlichen sind auf Sozialhilfe angewiesen.

Neben der starken finanziellen Belastung der Bürger, Städte und Gemeinden sei vor allem die menschliche Dimension dieser Tragödie bedenklich. Von den 20.000 Haushalten mit Kindern unter 15 Jahren, die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen, seien 66 % von Arbeitslosigkeit, Ausfall des Ernährers oder unzureichendem Einkommen betroffen.

Man sehe also, daß Arbeitslosigkeit nicht nur die Arbeitslosen betrifft, sondern auch deren Kinder. Jedes willkürliche Sparen an der Arbeitslosenhilfe bedeutet weniger Lebensmut für die Kleinsten in unserer Gesellschaft. (bam)