DEMO-Kalender

„Wer den kleinen Finger gibt, verliert seine Faust!“ Unter diesem Motto wird die IG Metall am Samstag, dem 26.10. ab 11 Uhr in der Ostseehalle an den 40. Jahrestag des norddeutschen Metallarbeiterstreiks erinnern (wir berichteten in einer Chronik in der letzten Ausgabe), in dem die seit dem 1.10.1996 wieder in Frage gestellte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erkämpft worden war. Die Veranstaltung soll nicht nur der Erinnerung dienen, sondern auch für den jetzt anstehenden Kampf für den Erhalt der Lohnfortzahlung mobilisieren. Neben einem Kulturprogramm werden reden: Klaus Zwickel, Frank Teichmüller, Heide Simonis, Henning Voscherau, Henning Scherf, Helmut Simon, Klaus Hänsch. Als Zeitzeugen werden u.a. berichten: Heinz Ruhnau, Hans Mayr, Georg Benz und Ernst Dieter Lueg.

„Haste mal ’ne Mark?“ fragt die Alma Mater vom Siegel der Uni Kiel. Gegen die von der Landesregierung geplanten Sparmaßnahmen an der Uni Kiel wird es am Donnerstag, dem 31.10. einen groß angelegten studentischen Protest geben. Den Start des Aktionstages bildet ab 12.15 Uhr im AudiMax eine Vollversammlung, auf der der AStA über den drohenden Sparhammer informieren wird. Die Lehrveranstaltungen fallen ab 12 Uhr aus. Um 13.15 macht sich dann ein Demonstrationszug auf zum Landeshaus, wo um 14 Uhr eine Kundgebung stattfindet. Der Rektor der Uni wird, so verlautet aus dem AStA, in einem Brief den Lehrkörper zur Teilnahme an der Demo auffordern.

Zu einer bundesweiten Demo für offene Grenzen, Bleiberecht für alle und für einen Freispruch des wegen des Brandanschlags auf das Lübecker Flüchtlingsheim angeklagten Libanesen Safwan Eid mobilisieren das Lübecker Bündnis gegen Rassismus sowie mehrere UnterstützerInnen. Die Demo soll am Samstag, den 2.11. ab 13 Uhr in Lübeck stattfinden. Sie wird sich auch gegen die drohende Abschiebung der überlebenden Brandopfer richten, deren Duldung am 8.11. ausläuft.

Wurzen - ein faschistisches Zentrum neuer Qualität: Die Stadt Wurzen, eingebettet in den Muldentalkreis, etwa 30 Kilometer von Leipzig entfernt, wird von einer größtenteils jugendlichen Naziszene dominiert, die in dieser Dimension in der BRD vor 1989 nicht vorstellbar war. Integriert in den Alltag der dortigen Bevölkerung, hofiert und in Schutz genommen von der kommunalen Verwaltung gelang es ihnen, einen gesamten Landstrich als Aufmarsch- und Rückzugsgebiet zu erobern. Eine besondere Brisanz rührt aus der Einschätzung her, daß sich dieses Szenario, vor allem in den ländlichen Regionen der neuen Bundesländer, durchaus vervielfaltigen kann, wenn der Entwicklung nicht rechtzeitig Einhalt geboten wird. Auf einer Info-Veranstaltung am 9.10. in der Pumpe informierten Antifas aus Leipzig mittels einzelner Referate, einer Diaserie und eines kurzen Videofilms über die Situation in und um Wurzen und über die geplante bundesweite Demonstration, die am 16.11. unter dem Motto „Kampf den braunen Zonen! Den rechten Konsens durchbrechen! Keine Räume für Faschisten“ in Wurzen stattfinden wird. Ein weiteres Vorbereitungstreffen findet am 11.11., 19 Uhr im Infoladen (Hansastr. 48) statt.