Indonesien: Gewerkschafter inhaftiert

Während Kohl auf Geschäftsreise durch das Billiglohn-Land Indonesien tingelt und Siemens‘ Auftragsbücher füllt, sind dort die Gefängnisse voll mit Gewerkschaftern und anderen politischen Gefangenen. Das Suharto-Regime, das sich in den 60ern an die Macht putschte und dabei mehrere zehntausend Kommunisten ermordete, weiß, wie man den „Standort Indonesien“ pflegt.

Da ist z.B. Dita Sari. Sie wurde am 8.7. bei Arbeiterprotesten in Surabaya festgenommen und ist seitdem inhaftiert. Der Militärkommandeur will sie wegen Subversion anklagen. Dafür kann in dem Inselstaat die Todesstrafe verhängt werden. Für die 24-jährige Gewerkschafts-Aktivistin ist das bereits die sechste Festnahme im Zusammenhang mit Streiks und Arbeiterdemonstrationen seit Januar 1995.

Bei den Protesten im Juli wurde auch Coen Pontoh verhaftet, dem die gleiche Anklage droht. Die Arbeiter hatten für mehr Lohn gestreikt. Bisher erhalten sie 2,26 US-Dollar pro Tag. Sie hatten eine Erhöhung auf drei Dollar gefordert. (wop, Quelle: WorkersWorldService)