Shell unverbesserlich

Ein Jahr nach der Ermordung Ken Saro-Wiwas will Shell offensichtlich seine Aktivitäten im Ogoni-Land an der nigerianischen Küste wieder aufnehmen. Im Mai hatte der Konzern seinen Aktionären versprochen, dies „nur auf Einladung der Ogoni“ zu tun. Vor kurzem hat es nun ein Treffen zwischen Vertretern Shells, des Militärs und der Ogonis gegeben, unter Ausschluß der Menschenrechtsorganisation MOSOP, der auch Ken Saro-Wiwa angehörte. Dieses Treffen soll eine entsprechende Einladung verabschiedet haben. Nach Angaben von MOSOP sind unmittelbar nach diesem Treffen in verschiedenen Orten Dorfälteste von Soldaten und Polizisten gezwungen worden, die Erklärung zu unterschreiben.

In der Türkei ruft unterdessen die Erdölgwerkschaft Petrol Is zum Boykott von Shell, BP und einiger anderer Multis auf, weil diese die Gewerkschaftsrechte mißachten und versuchen die Arbeiterorganisationen aus den Betrieben herauszuhalten. (wop)