Flughafengegner bleiben aktiv!

Auch in diesem Jahr demonstrierten die Gegner der Startbahnverlängerung in Kiel-Holtenau mit ca. 300 Teilnehmern von Altenholz zum Flughafen und wieder zurück um an ihre Forderungen zu erinnern. Am Tag vorher hatte das dänische Flugunternehmen Cimber Air erklärt, dass sie nach der Streichung der Linie nach Berlin nun ab dem 11. Mai auch die Linienflüge nach München streichen müssen. Die Fluggastzahlen gingen so stark zurück, dass es für das Unternehmen nicht mehr rentabel ist. Auch die Linie Köln/Bonn wurde eingeschränkt und wird möglicherweise demnächst eingestellt. Damit zeigt sich, dass das Interesse der Unternehmen den Flughafen Kiel-Holtenau verstärkt zu nutzen, wie es von den Kieler Stadtpolitikern prognostiziert wurde, offensichtlich nicht besteht. In den KN wurde noch schnell eine Falschmeldung von der Flughafengesellschaft gebracht, wonach die Fluggastzahlen um 45% gestiegen seien, was sich als Lüge herausgestellt hat. Trotzdem halten Stadt und Land an ihrer Entscheidung fest, den Flughafen jetfähig auszubauen. Jets benötigen noch mehr Passagiere und bedeuten noch seltenere Abflugzeiten und wesentlich höhere Kosten. Die Bürgervereinigung schreibt in ihrer Pressemitteilung: “Die Verantwortlichen in Stadt und Land sollten jetzt erkennen, dass eine derartig unsinnige, überflüssige und nicht nachvollziehbare Investition zur Realisierung einer Startbahnverlängerung hinfällig ist. Einer der glühendsten Befürworter des Ausbaus, IHK-Präsident Fritz Süverkrüp, hat im Zusammenhang mit der ebenfalls sehr umstrittenen Diätenerhöhung für Landtagsabgeordnete gesagt: “Es steht jedem Menschen gut an, seine Entscheidung zu revidieren, wenn er merkt, dass er sich geirrt hat. Das ist keine Schwäche, sondern zeugt von Charakter” (Kieler Nachrichten vom 03.05.03). Diese Charakterstärke wünschen wir uns von den Politikern.”

Tatsächlich werden im Wirtschaftsausschuss der Stadt Kiel Vorbereitungen getroffen, die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens (rechtliche und wirtschaftliche Vorbereitung des Flughafenausbaus) durch die Kieler Flughafengesellschaft an einen externen Auftragnehmer zu vergeben und auch schon den Ankauf von bundeseigenen militärischen Flächen zu verhandeln.

Wenn die Stadtvertreter das Projekt trotz der zurückgehenden Fluggastzahlen gegen den Willen vieler Menschen durchsetzen wollen, beweist sich, dass es bei dem Ausbau in Wahrheit nicht um den Erhalt der Linienflüge, sondern um die Schaffung eines “Charterflughafens” geht, den die Stadt dann, wenn er Profit bringt, privatisieren will.

          (uws)