Flughafen Holtenau

Ausstieg sofort, alles andere ist leichtfertige Steuerverschwendung!

Mit völligem Unverständnis reagierte Frank Schmidt, Vorsitzender der Bürgervereinigung, auf die Äußerungen von Minister Rohwer anlässlich der Vorstellung weiterer Gutachten zum Ausbau des Kieler Flugplatzes.

Schmidt erinnerte daran, dass auch nach Vorlage des mittlerweile 29. Gutachtens zur Vorbereitung der Ausbauentscheidung die Notwendigkeit eines Ausbaus des Kieler Flugplatzes nicht einmal ansatzweise erkennbar sei.

Die bereits im September 2004 vorgelegte aktualisierte Bedarfsprognose der Fa. Obermeyer weise aus, dass die neuen Berechnungen zum Passagierpotential 40 Prozent unter den bisher zugrundegelegten Prognosewerten der Kieler Flughafengesellschaft liege. Allein diese gravierende Unterschreitung bringe die Finanzierung mit dem sog. Deckelbeschluss der Stadt Kiel zum Absturz! Zudem seien die im Gutachten angenommenen Zuwächse für Holtenau völlig abwegig, da man aus der zu erwartenden Steigerung des Weltluftverkehrs, die ganz wesentlich auf der Wirtschaftsentwicklung in Wachstumsregionen, wie z.B. China, beruhe, nicht auf das künftige Passagieraufkommen in Kiel-Holtenau schließen könne.

Schon deshalb seien die heute vorgelegten "Expertisen" weitgehend Makulatur und enthielten nach einer ersten Bewertung zudem eine Fülle von Ungereimtheiten, Widersprüchen, faktisch nicht belegbaren Glaubenssätzen und oberflächlichen Berechnungen. Wichtige Finanzierungsrisiken, wie die Notwendigkeit eines neuen und teuren ILS-Systems, die vermutlich wegen der Nähe zum Schießgebiet Putlos notwendig werdende völlige Verschwenkung der Start- und Landebahn sowie umfassend notwendige Lärmschutzmaßnahmen im Ausbaufall seien in den Expertisen völlig ausgespart worden.

Schmidt zusammenfassend: „Minister Rohwer weiß selbst ganz genau, dass ‘sein’ Projekt mittlerweile zum Scheitern verurteilt ist. Er kämpft auf zunehmend verlorenem Posten und zwar in erster Linie um sein eigenes politisches Überleben!“

Die Bürgervereinigung sei zuversichtlich, dass Oberbürgermeisterin Volquartz jetzt ihrerseits endlich aus dem Projekt aussteige, zumal sämtliche, durch die neuen Gutachten nicht beseitigten Finanzierungsrisiken allein (!) zu Lasten der Stadt Kiel gehen würden.

Pressemitteilung der Bürgervereinigung
 gegen die Startbahnverlängerung
Kiel-Holtenau e.V. vom 13.10.2004