Hartz IV:

300 KielerInnen zum Umzug gezwungen?

In Kiel läuft alles nach Plan, freuen sich die für die Umsetzung von Hartz IV verantwortlichen Menschen angesichts der vielen ausgefüllten ALG-II-Anträge. Mit der versprochenen "intensiven Betreuung" der Arbeitsagentur- " Kunden " wird es zwar erst mal nichts, aber im Laufe des kommenden Jahres soll es dann irgendwann so weit sein, dass ein "Fallmanager" für nur etwa 150 Menschen zuständig ist. Da er eh keine Arbeit zu vermitteln hat, ist das ziemlich egal. Um die Arbeitslosen unter Druck zu setzen und die jeweils vorhandenen 1-Euro-Jobs zu vergeben, wird es schon reichen.

Auch sonst ist Gerwin Stöcken, Vize-Chef des Amtes für Soziale Dienste, guter Dinge. Eine erzwungene "Umzugs-Welle" werde mit Einführung des Arbeitslosen-Geldes II nicht erzeugt, erklärte er vor dem Sozialausschuss: "Das Problem ist in Kiel weniger groß als erwartet. Wir gehen davon aus, dass zwischen 100 und 300 Menschen davon betroffen sein könnten."Das steht so nebenbei in einem Artikel der KN vom 23.10.

Da werden vielleicht 300 Menschen zum Umzug gezwungen! Macht ja nichts! Hätte doch viel schlimmer kommen können! Ist das wirklich schon eine so selbstverständliche Meldung, dass sich niemand als die jeweils Betroffenen - jede/r für sich allein - darüber aufregen kann ?

(D.L.)