Gewerkschaftsticker

Der Vorsitzende der ver.di Frank Bsirske fordert eine angemessene Teilhabe der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes an der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Nullrunde stehe nicht zur Diskussion. Die ver.di-Bundestarifkommission stelle Mitte Dezember entsprechende Forderungen auf.

DGB-Kampagne zu Arbeitszeiten und Arbeitnehmerrechten. Die Diskussionen um eine Verlängerung der Arbeitszeit, die Verkürzung des tarifvertraglichen Urlaubs, die Streichung von Feiertagen reißen nicht ab. Manche Politiker und Verbands-funktionäre feiern den vereinzelten Abbau von Arbeitnehmerrechten als Dammbruch. Zugleich beklagen die selben Leute die schwache Binnenkonjunktur, die durch die finanziellen Einbußen der ArbeitnehmerInnen verursacht wird. Das macht keinen Sinn. Nicht durch Lohndumping kommt Deutschland wieder auf die Beine, sondern durch motivierte, qualifizierte ArbeitnehmerInnen, die für ihre gute Arbeit gerecht entlohnt werden.

Die IG BAU hat in Niedersachsen-Bremen zu "Wochen der Unruhe" aufgerufen, um gegen den geplanten Ausstieg des dortigen Baugewerbeverbandes aus der Tarifgemeinschaft des Deutschen Baugewerbes zu protestieren. Mit spontanen Baustellenversammlungen sollen die Beschäftigten zum "Kampf um den Flächentarifvertrag" motiviert werden.

Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters hat den Arbeitgebern vorgeworfen, die Jobangst von ArbeitnehmerInnen auszunutzen, um Zugeständnisse bei Löhnen und Arbeitszeit zu erreichen.

Der BDA und der BDI wollen die Mitbestimmung erheblich einschränken. In einem Positionspapier schlagen die beiden Verbände vor, Art und Umfang  der Mitbestimmung in den Betrieben künftig frei zu vereinbaren. Nur wenn sich Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen nicht einigen, sollen gesetzliche Regelungen greifen. Die Allianz, Post, Telekom, TUI, VW und Adidas sehen die Mitbestimmung eher positiv.

Kahlschlag bei der Commerzbank. Vorstandschef Müller will weitere 900 Arbeitsplätze vernichten.

Die Gewerkschaften im DGB-Bundesvorstand haben einstimmig ein Konzept für die Bürgerversicherung beschlossen. Kernpunkte sind eine Qualitätsverbesserung der gesundheitlichen Versorgung sowie der Ausbau der solidarischen Finanzierung.

Die britischen Bahngewerkschaften fordern die Wiederverstaatlichung der Bahnen. Infolge der Privatisierung sind viele Arbeitsplätze vernichtet worden. Es gab mehr Unfälle, mehr Verspätungen, und es ging mit der Bahn bergab. “Das öffentliche Verkehrswesen ist für die Bevölkerung und die Öffentlichkeit da. Kein anderer sollte das in die Hand bekommen. Es ist eine Dienstleistung für das Volk und keine Geldmaschine. Auch Krankenhäuser und Schulen sollten für die Bevölkerung da sein und nicht für Private.” So bringt es das Vorstandsmitglied der britischen Transportgewerkschaft TSSA auf den Punkt.

Während hier die Wiedereinführung der 40-Stundenwoche kein Tabu mehr ist, starten die argentinische Gewerkschaftsopposition und soziale Bewegungen eine Kampagne für den 6-Stundentag.

(hg/gho)