Frauen

Dokumentiert:

Urteil des Europäischen Gerichtshofes kein Fortschritt für Frauen

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Thema "Frauen in die Bundeswehr", nach dem künftig auch Frauen Dienst an der Waffe tun dürfen, dient nach Auffassung des Vorstandsmitgliedes der Neuen Linken S.-H., Angela Pape, keineswegs der Gleichberechtigung. Emanzipation und Gleichberechtigung lassen sich nämlich nicht mit dem Zwangscharakter eines Heeres, seiner Befehls- und Gehorsamsstruktur in Einklang bringen. Das hierarchische System des Militärs widerspricht den Vorstellungen der Neuen Linken von einer emanzipatorischen Gesellschaft.

Die Bundeswehr ist Ausdruck des staatlichen Gewaltmonopols nach außen. Soldaten lernen, Gewalt anzuwenden und zu töten. Diese Gewalt zeigt sich auch nach innen, z.B. durch Vergewaltigungen gegenüber Frauen in der US-Armee.

Frauen werden die Bundeswehr in Zukunft nutzen, weil sie glauben, dort beruflich voranzukommen. Das ist ein Irrtum. Die Bundeswehr ist eine Institution der Männerförderung, staatliche Gelder werden investiert, um Männern Arbeitsplätze zu sichern. Ein Beispiel dafür ist die Ausstattung der Bundeswehr-Universitäten, denen Mittel zur Verfügung gestellt werden, die den anderen Bildungseinrichtungen fehlen.

Die Bundeswehr ist durch den Wegfall des Ost-West-Gegensatzes in Legitimations- und Begründungsnot geraten. Statt sie einfach abzuschaffen, soll sie durch den Einsatz von Frauen gesellschaftsfähig gemacht werden.

Vor diesen Hintergründen fordert der Vorstand des Vereins Neue Linke S.-H.:

(Pressemitteilung des Neue Linke S.-H. e.V., Lübeck 11.1.00)