Antifaschismus

Deutsch-Österreich

Rühe, Stoiber und Co. möchten zeigen, dass Österreich auch bei einer Regierungsbeteiligung rassistischer und faschistischer Kräfte nicht isoliert ist. Nicht zuletzt Österreichs Wirtschaft wird das gern hören. Allerdings hat Österreichs Industriellenverband "soeben darauf hingewiesen, dass Schäden nicht zu befürchten seien", meldete die FR am 12.2. "Die deutschen Schwesterverbände schütteln den Kopf über ihre Regierung", freut sich Verbandspräsident Peter Mitterbauer. Alarmiert ist laut FR allerdings der Fremdenverkehr. Wobei auch sozialdemokratische Bürgermeister in Fremdenverkehrsorten, wie man Fernsehberichten entnehmen konnte, auf Proteste und Buchungsstornierungen aus dem Ausland schlicht mit der Hoffnung reagieren, das werde sich schon wieder legen (sie hätten darin ja auch politische Rückendeckung für Anti-Haider-Politik sehen können).

Demo vor der Wiener ÖVP-Zentrale

Diese Hoffnung wird aus direktem Geschäftsinteresse auch in Deutschland bestehen. Schließlich ist mit dem Erwerb von 75% des größten österreichischen Reiseveranstalters Gulet Touropa Touristik (GTT) durch TUI im Januar 2000 der deutsche Preussag-Konzern im Touristikbereich die Nummer 1 in Österreich. Die neue Regierung hat übrigens die Aufhebung Österreichs "ewig währender" Neutralität auf ihre Fahnen geschrieben. Ab 2002 will man die Aufnahme in die NATO beantragen. Aber eigentlich steht der Sinn von ÖVP und FPÖ v.a. nach militärischer Integration der EU. Man will der Gemeinschaft einen Beistandspakt vorschlagen.

In Kiel demonstrierten am vergangenen Samstag rund 150 Leute gegen die Beteiligung der FPÖ an der Wiener Regierung. In der österreichischen Hauptstadt sollen es zur gleichen Zeit 10.000 gewesen sein. Selbst aus Australien werden Anti-Haider-Kundgebungen gemeldet.

(D.L., wop)