Gewerkschaftsticker

Die Deutsche Bahn AG will in den kommenden vier Jahren fast 70.000 Stellen streichen. Das würde einem Drittel aller Arbeitsplätze entsprechen. Danach soll jeder vierte Lokführer und jeder zweite Zugbegleiter eingespart werden. Bei der für das Streckennetz zuständigen DB Netz sollen 42% und beim Bahnhofsbetreiber DB Station & Service 9% der KollegInnen entlassen werden.D ie Eisenbahner- Gewerkschaft hat energischen Widerstand angekündigt.

Arbeitsminister Riester (SPD) will die Witwenrenten erheblich kürzen. Je nach Vermögenssituation könne es um einige hundert Mark gehen.

Die Gewerkschaften ÖTV und DAG gehen mit einer Forderung von 5,0% mehr Lohn und Gehalt in die Tarifrunde für die rund 3,1 Mio. Angestellten und Arbeiter im Öffentlichen Dienst. Zusätzlich wird eine Erhöhung des Weihnachtsgeldes auf 100% verlangt, das derzeit auf dem Stand von 1993 eingefroren ist. Das teilten die Gewerkschaften nach einer Sitzung der Großen Tarifkommission mit.

Auch die Deutsche Postgewerkschaft hat für die anstehende Tarifrunde 5,0% mehr Geld für die 250.000 KollegInnen und Auszubildenden gefordert.

"Jetzt aufbrechen: Für mehr Beschäftigung" lautet das Motto für den 1. Mai 2000, den Tag der Arbeit.

Die fünf ver.di-Gewerkschaften haben eine eigene Rentenreformkommission eingesetzt. Sie soll die Rentenreform der Bundesregierung kritisch begleiten. Die Sozial- und Rentenpolitik gehörte nach der bisherigen Aufgabenverteilung zwischen Gewerkschaften und Dachverband zu den Kernaufgaben des DGB.

Der DGB fordert Frauen auf, sich verstärkt in Personalräten zu engagieren. Frauen seien dort noch zu wenig vertreten, heißt es im Aufruf zu den Personalratswahlen, die vom 1.-31.5. stattfinden.

Das Stahlwerk Chitose Co. in Samut Prakan (Thailand) muss 174 Arbeiter wiedereinstellen, die im Januar im Verlauf einer Auseinandersetzung über Arbeitsbedingungen entlassen worden waren, so eine Entscheidung des Arbeitsministeriums. Die Firma hatte auf Forderungen hin das Werk geschlossen und ihrerseits Forderungen wie Lohnkürzung aufgestellt. Die Entscheidung des Arbeitsministeriums ist die erste seit zwei Jahren, die in einem solchen Fall zugunsten der Arbeiter ausgefallen ist.

Malang: Die "Kommision E" des Stadtparlaments hat die Forderungen von 90 Arbeitern der Möbelfirma PT Gatra Mapan Lima bestätigt. Die Firma muss ab April 20% mehr Lohn zahlen. Alle Arbeiter müssen mindestens in Höhe der Regionalen Mindestlohns bezahlt werden.

Bandung: 500 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Graha Sinar Surya Angkasa streikten u.a. für Essensgeld, höhere Überstundenzuschläge, höheres Fahrgeld, Menstruationsurlaub, Sozialversicherung, Anwesenheitsprämie, Bonuszahlung. Außerdem fordern sie die Bildung einer Gewerkschaft im Betrieb und einen betrieblichen Tarifvertrag.

Jakarta: 1.600 ehemalige ArbeiterInnen der Sportschuhfabrik PT Kong Tai haben im Parlamentsgebäude demonstriert und dort auch übernachtet. Sie fordern Abfindungen von ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Vor Hunger und Erschöpfung sind bereits 27 KollegInnen ohnmächtig geworden.

Bogor: 1.800 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Sejahtera Industi streiken für die Änderung des betrieblichen Tarifvertrags, weil dieser der jetzigen Situation nicht mehr entspricht. Sie wollen u.a Sozialversicherung für alle Beschäftigten, höhere Schichtzulage, höheres Essensgeld.

(hg)