Gewerkschaftsticker

Die deutsche Wirtschaft feiert sich und ihr Ausbildungsplatzangebot. So schreibt der Informationsdienst der deutschen Wirtschaft: "Die Wirtschaft hat sich auch in schwierigen Zeiten ins Zeug gelegt und ihr Lehrstellensoll erfüllt." Richtig ist: Im Entwurf des Berufsbildungsberichts der Bundesregierung wird das Lehrstellenangebot als nach wie vor "nicht befriedigend" bezeichnet. Betriebe und Verwaltungen haben erneut rund 12.600 Verträge weniger angeboten als im Jahr zuvor.

In den Betrieben des Bauhauptgewerbes in S.-H. waren Ende Dezember 1999 knapp 35.900 Personen beschäftigt, was eine Abnahme von 2,4 % gegenüber Ende November bedeutet. Der durchschnittliche Personalbestand (36.580) im Jahre 1999 lag um 3,9 % unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres.

Die kaufmännischen und technischen Angestellten im produzierenden Gewerbe in S.-H. verdienten im Oktober 1999 im Durchschnitt brutto 6.363 DM. Das sind 2,5% mehr als im Oktober 1998. Die weiblichen Angestellten verdienten im Durchschnitt 4.903 DM, die männlichen Angestellten 6.912 DM. Der Gehaltszuwachs fiel bei den Männern mit 2,5% geringfügig höher aus als bei den Frauen, deren Gehälter um 2,4% gestiegen sind. In die Erhebung wurden ausschließlich Vollzeitarbeitskräfte einbezogen. Die Bruttomonatsgehälter der Angestellten in den Wirtschaftsbereichen Handel und Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern haben sich im Oktober 1999 um 1,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 4.396 DM erhöht. Dabei stieg das Gehalt der Frauen um 2,4% auf 3.664 DM und das der Männer um 2,1% auf 5.093 DM. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe erhielten die Angestellten im Oktober 1999 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 5.508 DM. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,7% gegenüber dem Oktober 1999. Das Monatsgehalt der Frauen stieg um 3,3% auf 4.804 DM, das der Männer um 3,1% auf 6.076 DM.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter im produzierenden Gewerbe in S.-H. verdienten im Oktober 1999 durchschnittlich brutto 4.486 DM. Damit ist der Verdienst gegenüber dem Oktober 1998 um 3,8% gestiegen. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, betrug die durchschnittliche bezahlte Wochenarbeitszeit 38,1 Std. Dies sind 0,8% mehr als im Vorjahresmonat. Hierin sind 1,3 Std. für Mehrarbeit enthalten. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst betrug 27,10 DM und war damit um 3,0% höher als im Vorjahresmonat. In die Erhebung wurden ausschließlich Vollzeitarbeitskräfte einbezogen. Im Oktober 1999 verdienten die Arbeiterinnen 3.395 DM und die Arbeiter 4.678 DM. Die Verdienste der Frauen sind somit um 2,5% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, die Verdienste der Männer um 3,9%.

Seit dem Beginn der chinesischen "Reformbemühungen" in staatseigenen Betrieben im Spätjahr 1997 sind dort insgesamt 11,9 Mio. Beschäftigte entlassen worden, 6 Mio. von ihnen waren Ende 98 immer noch ohne Job, so der Minister für Arbeit und soziale Sicherheit, Zhang Zuoji. 700.000 erhalten keine Arbeitslosenunterstützung und 600.000 Rentner aus Staatsbetrieben bekommen keinerlei Altersgeld oder Rente. Der Minister gab auch zu, dass diese Situation zu vielen Protesten der Betroffenen geführt hat: "Das ist verständlich".

Seit fünf Tagen streiken die Hafenarbeiter in Pusan (Südkorea). Sie hatten im Dezember 99 bei der staatseigenen Firma Shinsondae Container Terminal Co. eine neue Gewerkschaft gebildet. Mehr als 3.000 Container stauen sich; nur 4 von 11 Kränen sind in Betrieb. Die Firma hat Klage gegen 30 Arbeiter und Gewerkschafter eingereicht, wegen "Anstiftung zu illegalen Aktionen in 22 Fällen".

Etwa 30 ArbeiterInnen der Triumph International wurden verletzt, als die Polizei eine Streikpostenkette in Taguig, Großraum Manila, auseinanderknüppelte. Der Streik läuft seit November letzten Jahres. Das Arbeitsministerium hatte die ArbeiterInnen bzw. ihre Gewerkschaft BPMTI angewiesen, die Arbeit wiederaufzunehmen.

Arbeiterzorn: In Sandakan (Malaysia) hatte ein Arbeiter aus Indonesien einen Streit mit seinem Arbeitgeber wegen seines Lohns. Er ging mit einer Axt bewaffnet zum Büro seines Arbeitgebers und forderte sein Geld. Als die Polizei kam, zerschlug er die Windschutzscheibe des Polizeiwagens und drei weitere Fahrzeuge.

(hg)