Antifaschismus

"Eingreifen" in die Naziszene - bloß wie?

Am 25.3. fand in Rendsburg auf Einladung u.a. des Projektes "Straßensozialarbeit" (Thomas Schmitt) und mit ca. 300 TeilnehmerInnen ein Schweige- und Gedenkmarsch gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit statt. Anlass waren die jüngsten Übergriffe von Nazi-Skins, vorwiegend aus Schacht-Audorf, die auf der Kieler Straße in Rendsburg ein junges türkisches Pärchen aus einer Kneipe vertrieben und anschließend mit dem Auto verfolgt hatten.

Offensichtlich haben die Nazis den verfolgten PKW dabei (absichtlich) gerammt, woraufhin dieser verunglückte. Beide Insassen kamen schwer verletzt ins Krankenhaus, wo der junke Türke noch immer liegt. Es folgten gewalttätige Ausschreitungen von Neonazis in Osterrönfeld (Kühls Gasthof) und Bovenau. Das Pikante an der Sache ist, dass der Sozialarbeiter, der ansonsten mit den Skins arbeitet und dafür von vielen Linken immer wieder kritisiert worden ist, die Demo vom 25.3. selbst angemeldet hatte.

Im Flugblatt wird sogar dazu aufgerufen, den Rechten entgegenzutreten, nicht länger zu schweigen und "einzugreifen". Geplant ist nun (nach den Osterferien) eine Veranstaltung in Schacht-Audorf, bei der u.a. geklärt werden soll, wie das Eingreifen in Zukunft realisiert werden soll. In Rendsburg hat die Polizei sich mittlerweile darauf geeinigt, dass Treffen von mehr als drei Nazi-Skins als ungenehmigte Versammlung sofort aufgelöst werden, während dies in Schacht-Audorf und den umliegenden Gemeinden keineswegs so gehandhabt wird.

(BG, jm)