Veranstaltungs-Tipp

Der Weg in den Krieg - Deutschland, die NATO und das Kosovo

Matthias Küntzel, der Autor dieses Buches stellt seine Thesen zur Diskussion: Zwei Monate lang hat die Öffentlichkeit den NATO-Krieg in Jugoslawien gebannt verfolgt. Wer aber hat hier von jenen heimlichen Kriegen erfahren, die den Bombenabwürfen vorausgingen und die in den Hinterzimmern der Diplomatie geführt wurden? Gestützt auf eine systematische Auswertung aller verfügbaren nationalen und internationalen Quellen, belegt Küntzel überzeugend, dass Deutschland keineswegs "gutwillig, überfordert, am Ende machtlos" (Die Zeit) in diesen Kampf hineingeschlittert oder gar von Washington hineingedrängt wurde. Die Vorgeschichte des Kosovo-Krieges führt stattdessen vor Augen, dass keine andere NATO-Macht diesen Konflikt so wie Deutschland geführt hat: zielstrebig, bewusst und die Vorgaben der Vereinten Nationen vorsätzlich mißachtend. Brisanter Stoff für eine neue Kriegsschulddebatte.

Der Autor: Matthias Küntzel, geboren 1955, Dr. phil., ist Politikwissenschaftler und Publizist und arbeitet als Berufsschullehrer in Hamburg. 1984 bis 1988 war er Referent der Bundestagsfraktion der Grünen. Von ihm erschien u.a. "Bonn und die Bombe - Atomwaffenpolitik von Adenauer bis Brandt" (Frankfurt/M. 1992). Bei Elefanten Press war er Mitherausgeber von "Goldhagen und die deutsche Linke" (1997).

Donnerstag, 11.5., 19 Uhr, Pumpe

Veranstalterin: bewegung! - Gruppe gegen Stillstand im Normalzustand