Betrieb & Gewerkschaft

Erwerbstätigkeit verliert für den Lebensunterhalt an Bedeutung

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bestritten im April 1999 40,9% der Bevölkerung Deutschlands ihren Lebensunterhalt überwiegend durch die eigene Erwerbstätigkeit (33,5 Mio. von insgesamt 82 Mio. in Deutschland lebenden Menschen). Im Jahr 1991 waren die Einkommen aus Erwerbstätigkeit noch bei 44,5% der in Deutschland lebenden Personen die entscheidende Einnahmequelle. Im früheren Bundesgebiet gaben 40,7% an, ihren Lebensunterhalt überwiegend durch Erwerbstätigkeit zu bestreiten. In den neuen Ländern und Berlin-Ost waren es 41,7%.

Insbesondere für den Lebensunterhalt von Männern verlor die Erwerbstätigkeit an Bedeutung: Lediglich für die Hälfte (49,7%) der Männer war 1999 das Erwerbseinkommen die Haupteinnahmequelle, 1991 lag dieser Anteil bei 55,5% (Frauen: 1999: 32,4%, 1991: 34,3%).

Erwerbstätigkeit hat als Quelle des Lebensunterhalts v.a. wegen der Änderung der Altersstruktur und gestiegener Arbeitslosigkeit an Bedeutung verloren. Während 1991 18,7% der Bevölkerung überwiegend von Renten- und Pensionszahlungen lebten, erhöhte sich ihr Anteil auf 21,6% im April 1999. Die Einkünfte aus Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe waren 1999 bei 3,7% der Bevölkerung die wichtigste Quelle für den Lebensunterhalt; im April 1991 waren es 2,2% der Bevölkerung in Deutschland. Ein Drittel der Bevölkerung (29,9%) bestreiten ihren Lebensunterhalt aus Unterstützungsleistungen durch Angehörige (1991: 31,4%).

(hg)