Internationales

Australien:

Polizei verteidigt kriminelle Uranmine

Mit äußerster Brutalität haben "Anti-Riot Forces", Aufstandsbekämpfungstrupps der australischen Polizei, ein friedliches Protestcamp vor dem Tor zur Uran-Mine von Beverley, Südaustralien, aufgelöst. Im Camp waren mehr als 100 Personen aus mehr als 20 Ländern, darunter auch der Ältestenrat der einheimischen Adnyamathanha. Diese reklamieren das Gelände für sich, da die Mine den Emu-Traumpfad zerstöre. Seit Jahren verseucht der Eigner der Mine, Heathgate Resources, der dem US-Konzern General Atomics gehört, das Grundwasser mit metallhaltigen Säuren - die Abbaumethode ist die gleiche, die in Osteuropa zur Verseuchung der Theis geführt hat. Am 9.5. morgens hatten Ron Coultard von den Adnyamathanha und Kevin Buzzacott von den Arabunna über ihren Kampf gegen General Atomics und die australische Minenkompanie Western Mining gesprochen, bevor die Unterstützergruppe auf das Minengelände marschierte. An diesem Tag wurde die Polizei landesweit eingeflogen und ging mit Gewehren, Knüppeln, Schildern und CS-Gas unverzüglich gegen die internationale Protestgruppe vor, die natürlich vollkommen unbewaffnet und friedlich war. Einzelpersonen wurden herausgegriffen, zusammengeschlagen, mit Tränengas besprüht und in Gefängnisbusse gesperrt. Einem 11 Jahre alten Aboriginal-Mädchen wurde aus nächster Nähe CS-Gas ins Gesicht gesprüht. Ein Kameramann von Channel 7 wurde angegriffen und festgenommen, wegen seiner Größe.

Kelvin Johnston vom Adnyamathanha-Clan sagte, von der lärmenden Brutalität der Polizeieinheiten angeekelt, dieses Vorgehen sei ein klares Signal, dass sowohl Bundes- als auch Provinzregierung das traditionelle Recht der Eingeborenen missachten, sich auf ihrem Land frei zu bewegen, und dabei sogar wehrlosen Kindern Gewalt antun würden. Die meisten Demonstranten trugen Verletzungen von den Knüppeln oder der Chemischen Keule davon. 25 von ihnen wurden verhaftet, zwei davon bis ins 600 km entfernte Port Augusta verschleppt. Auch im Arrest sei es weiter zu Beleidigungen, körperlichen Übergriffen und dem Einsatz von Pfefferspray gekommen. Einer der Festgenommenen, Sam Hoffmann, erklärte: "Wir erlebten Verletzungen der Menschenrechte, während wir von der Polizei in einem zugeschweißten Schiffscontainer festgehalten und eine halbe Stunde den Schweißgasen ausgesetzt waren. Es gab kein Licht, und wir dachten, der Sauerstoff würde uns ausgehen. Ich fühlte, dass mein Leben in Gefahr war." Die übrigen Leute hatten sich eine Zuflucht gesucht. Obwohl ihnen eine Stunde Zeit gegeben wurde um zu verschwinden, wurden sie von "S.T.A.R.-Force"-Truppen mit Schlägen wieder aufgescheucht, als sie ihre Sachen packen wollten.

Seit drei Tagen hatten die Camp-Bewohner die Zufahrt zur Mine mit dem Ziel blockiert, die Abbauarbeiten zu stoppen und die internationale Aufmerksamkeit auf die Langzeitvergiftung der Adnyamathanha und den schleichenden Genozid zu lenken. Obwohl schwer geschockt durch den Überfall wollen die Uranminengegner in ihrem Widerstand nicht nachgeben. William Taylor, Sprecher der Umweltorganisation "Flinders Ranges Environmental Action Collective", bekräftigte: "Die Leute, die im Gefängnis sein sollten, sind die Betreiber von Heathgate Resources und die südaustralischen Polizeitruppen. Heathgate wegen Völkermordes und Umweltverschmutzung, und die Polizei wegen grober und gewalttätiger Verletzungen der Menschenrechte. Mir scheint, dass in wachsendem Maße die Polizei, besonders die S.T.A.R.-Force, eingesetzt wird als private Schutztruppe für die Uranhändler." Er regte eine staatliche Untersuchung der Vorgänge an.

(BG)

Kontakt: Flinders Ranges Environmental Action Collective, Fon und Fax: 08-8675-2242.