Gewerkschaftsticker

Die Renten werden wie von der Rot-Grünen Koalition geplant zum 1.7. um 0,6% steigen. Damit kommt es zur Rentenanpassung nach der Inflationsrate des vergangenen Jahres. Bisher waren die Renten an die Nettolöhne gekoppelt.

Die Dresdener Bank hat nach der gescheiterten Fusion mit der Deutschen Bank ein "neues" Konzept zur Kostensenkung vorgestellt. Dieses Konzept umfasst die Streichung von 5.000 Arbeitsplätzen. Außerdem sollen die Geschäftsstellen um 300 auf 850 reduziert werden. Damit soll jährlich 1 Mrd. DM eingespart werden.

Der Münchener Versicherungskonzern Allianz AG hat 1999 einen Gewinn von 2 Mrd. EURO erzielt. Das entspricht einem Plus von 11% gegenüber dem Vorjahr.

Schmuddelkind Zeitarbeit wird salonfähig. Die Realität überholt die Beschlusslage: Während die Gewerkschaften Leiharbeit offiziell verdammen, schließen sie gleichzeitig munter Tarifverträge mit Zeitarbeitsfirmen ab. Der Anteil der Zeitarbeitsverträge hat sich seit 1992 mehr als verdoppelt.

Die IG Metall will so genannte Patchwork-Berufsbiografien ernster nehmen. Wenn lebenslanges Lernen und häufiger Jobwechsel Bestandteil der Erwerbsbiografie werden, sollten Qualifizierungszeiten in Tarifverträgen abgegolten werden, sagte IG Metall-Vize Jürgen Peters.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, hat auf der Mai-Kundgebung im oberfränkischen Kulmbach eine Luxussteuer für teure Immobilien, Luxusautos und Privatjets gefordert. Auch Vermögende sollten ihren Beitrag zur Sanierung des Bundeshaushalts leisten.

Im Streit um den Krankenkassenwettbewerb will der DGB ein weiteres Ausbluten der Ersatz- und Ortskrankenkassen verhindern.DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer forderte in einem Brief an Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne), das Kündigungsrecht der Versicherten zeitlich befristet auszusetzen.

Pessimistisch schätzt das Münchener ifo-Institut die Zukunft der betrieblichen Altersversorgung ein. Ihre Situation werde sich auf der Finanzierungsbasis zusätzlicher Arbeitgeberleistungen auch in den nächsten Jahren nicht verbessern. Größere Chancen hätte die Betriebsrente auf der Basis der Entgeltumwandlung. Diese Option dürfte derzeit jedoch nur ein Teil der Beschäftigten wahrnehmen, weil sie mit Lohnverzicht verbunden sei. Grundlage der neuesten ifo-Studie ist eine Befragung von 3.855 Unternehmen.

DGB-Vorsitzender Dieter Schulte sagte am 1. Mai in Hannover: "Großunternehmen werden heute verhökert wie die Ochsen auf dem Viehmarkt."

Nach Auskunft des Information Centers for Human Rights and Democracy (Hong Kong) hat es bei Protesten der Arbeiter und Pensionäre der Liaoyang Ferroalloy Fabrik (Provinz Liaoning, China) schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei gegeben. Fast 50 Arbeiter sollen verletzt worden sein. ArbeiterInnen und Pensionäre haben zum Teil seit 16 Monaten kein Geld mehr bekommen.

Seit dem 26.4. streiken 900 von 1.500 ArbeiterInnen der PT Sony Electronics in Bekasi (Groß-Jakarta, Indonesien) v.a. gegen neue Arbeits- und Produktionsverfahren. Vor kurzem wurden neue Bänder eingeführt, bei denen die ArbeiterInnen stehend arbeiten müssen. Außerdem beschweren sie sich, dass sie keine Anrufe von außerhalb empfangen dürfen und dass sie sich zur Toilette abmelden müssen.

In Semarang streikten gut 1.000 ArbeiterInnen von 5 Fabriken (PT Batamtex, PT Ungaran Sari Garment, PT Morich, PT Isanti, Catleya) und zogen gemeinsam vor das Bezirksparlament. Sie forderten eine 100%ige Lohnerhöhung, Erhöhung der Zulagen, Beendigung der Benachteiligung der Frauen und protestierten gegen die Mobilisierung von Hunderten von Schlägern bei der PT Sari Garment, die seit Tagen die Arbeiterinnen belästigen.

In Sidoarjo (bei Surabaya) streikten Hunderte Arbeiter der PT Ekspor Jaya Laksana für die Festeinstellung von 400 Tagelöhnern.

Weil die Aprillöhne plötzlich Unterschiede zwischen den einzelnen ArbeiterInnen aufwiesen, streikten Hunderte der Waggonfabrik PT Industri Kereta Api in Madiun.

In Jakarta protestierten am 11.5. etwa 700 ArbeiterInnen von 4 Fabriken (PT Kharisma, Bekleidung, Ost Jakarta; PT Roda Vivatex, Textil und PT Initnusa, Marmor, aus Bogor und PT Polychemie aus Cikarang) und forderten höhere Zulagen. Tags drauf gingen die 400 Arbeiter der Stadtreinigung von Bogor in Streik und forderten mehr Geld und Festeinstellung.

In Cimahi, Bandung, streiken ArbeiterInnen in zwei Fabriken (PT Mewah Dinamika und PT Tawekal Megah Laksana) u.a. für Lohnerhöhung, Menstruationsurlaub, Jahresurlaub.

(hg)