Internationales

Bangkoker Appell

Am Rande der 10. UN-Konferenz für Handel und Entwicklung in Bangkok im Februar diesen Jahres haben sich zahlreiche soziale Bewegungen aus den Ländern des Südens, wie etwa das thailändische Forum der Armen, mit einigen aus dem Norden getroffen und auf eine gemeinsame Minimalplattform geeinigt. Diese enthält vor allem eine Reihe von Aktionsvorschlägen. Parallel zum UN-Sozialgipfel Ende diesen Monats in Genf wird es ein weiteres Treffen geben, auf dem an mehreren Tagen die inhaltliche Basis ausgebaut werden soll (siehe Interview mit Christophe Aguiton). Ein Entwurf für ein gemeinsames Dokument ist bereits ausgearbeitet und kann bei Interesse auf der homepage von Attac (www.attac.org) abgerufen werden. Nachstehend dokumentieren wir den im Februar verabschiedeten Bangkoker-Appell.

(wop)

Aufruf an die Weltbevölkerung

Die Ereignisse von Seattle haben das Kräftegleichgewicht zwischen den sozialen, der "Globalisierung" entgegen gerichteten Bewegungen einerseits, und den Führern von G7, Regierungen, Korporationen und globalwirtschaftlichen Institutionen wie IWF (Internationaler Währungfond), Weltbank und WTO (Welthandelsorganisation), welche die "Globalisierung" vorantreiben andererseits, verändert.

Seattle hat die wachsende internationale Ablehnung dieser neuen Form der Ausbeutung, die in großem Umfang die Menschenrechte einschließlich sozialer, wirtschaftlicher, kultureller, ökologischer, politischer und demokratischer Rechte verletzt, zum Ausdruck gebracht.

Seattle hat gezeigt, dass wir fähig sind, gemeinsam gegen dieses Globalisierungsprojekt vorzugehen. Es ist nun unsere Aufgabe, diesen Widerstand durchzuhalten und das Gespräch unter uns zu vertiefen, um gemeinsame Alternativen zu formulieren und zu fördern.

In diesem Zusammenhang ist es notwendig, unsere Fähigkeit der Mobilisierung auf nationaler und internationaler Ebene zu verbessern, und die internationale Zusammenarbeit zu verstärken. Deshalb appellieren wir an alle sozialen Bewegungen in Nord und Süd,

Mobilisieren, wo immer Führer von Weltrang sich treffen oder versammeln. Insbesondere rufen wir dazu auf, die Aufmerksamkeit auf zwei bevorstehende Ereignisse zu konzentrieren. In erster Linie auf die Besprechung des sozialen Gipfeltreffens der UN Generalversammlung in Genf vom 22. bis zum 25. Juni 1999. Bei dieser Gelegenheit werden wir uns versammeln, um Debatte, Diskussion und Formulierung unserer Alternativen zu organisieren. Aber auch auf unsere Vorbereitung der Massen-Mobilisierung in New York am 5. und 6. September 2000 aus Anlass des Gipfeltreffens der Welt-Führer in New York zur UN Jahrtausend-Generalversammlung vom 6. bis 9. September. In der ganzen Welt werden in diesen Tagen gleichzeitige Aktionen organisiert.

Wir rufen weiters auch zur Unterstützung der Mobilisierung anlässlich der folgenden Veranstaltungen auf: