Gewerkschaftsticker

Um durchschnittlich 2,3% sind die Einkommen 2000 gestiegen. 1999 waren es 3,1%. Vorreiter bei den Branchen sind der Handel sowie das Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, Schlusslicht ist das Baugewerbe. Mit 1,9% rangiert der öffentliche Dienst an drittletzter Stelle.

Der Versuch von Bund, Ländern und Gemeinden, bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes einen Tarifabschluss unterhalb der allgemeinen Einkommensentwicklung durchzusetzen, hat Tradition: In neun der letzten zehn Jahre lag der Abschluss des öffentlichen Dienstes unter dem der gesamten Wirtschaft. Lediglich 1999 zogen die KollegInnen mit 2,9% gleich. Während die Bruttoeinkommen der übrigen Beschäftigen im Vergleich zu 1989 auf 138,6% gestiegen sind, wuchsen sie im öffentlichen Dienst lediglich auf 130,4%.

Als erste Gewerkschaft erprobt die DPG seit Mitte Juni die Telearbeit. An dem auf ein Jahr begrenzten Projekt nehmen Beschäftigte der DPG-Hauptverwaltung teil. Das Online-Forum Telearbeit (OnForTe) wird den Nutzen der neuen Arbeitsform für die Gewerkschaftsarbeit auswerten.

Die HBV hat wegen der Börsenöffnungen an Feiertagen Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Amt für Arbeitsschutz erhoben. Die Behörde sei ihrer Prüfungspflicht nicht ausreichend nachgekommen, so die HBV. Ursprünglich hatte die HBV eine Klage gegen die Feiertagsöffnung geplant.

Die IG BAU hat eine länderübergreifende Zusammenarbeit mit Baugewerkschaften aus Belgien und den Niederlanden in der Tarifpolitik vereinbart. Es gehe um einen einheitlichen Baumarkt in Europa, begründete IG BAU-Chef Klaus Wiesehügel die Vereinbarung.

Kinderarmut wächst. Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche sind in Deutschland auf Sozialhilfe angewiesen. Nach Ansicht von Experten könnte die Kinderarmut in den nächsten Jahren sogar noch wachsen. Neben der materiellen Armut nehme in Deutschland auch die emotionale Armut von Kindern wegen zu geringer Zuwendung zu.

Ohne Korrekturen im Gesundheitssystem droht nach einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in den nächsten 40 Jahren ein Anstieg der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung von 13,1 auf 23,1% des Bruttoeinkommens. Wichtigster Grund der Kostenexplosion ist der medizinisch-technische Fortschritt. Das gleichzeitig steigende Durchschnittsalter der Versicherten trägt hingegen zu einer Kostensteigerung von von nur 2% des Bruttoeinkommens bei.

(hg)