Gewerkschaftsticker

Die IG Metall begrüßt zwar die Nachbesserungen der Bundesregierung, "doch bis zu einer fairen und sozial gerechten Rentenreform ist es noch ein weiter Weg",sagte IG Metall-Sprecher Claus Eilrich. Die IG Metall werde daher mit Informations- und Aktionstagen in den Betrieben für weitere Korrekturen an den Renten-Plänen kämpfen. Geplant sind Aktionskonferenzen mit Betriebsräten und Vertrauensleuten, Informationsstände in Fußgängerzonen, Flugblatt-Aktionen und Unterschriftensammlungen.

Nach Angaben der SPD können die Renten, falls die CDU der Rentenreform zustimmt (!), schon im nächsten Jahr wieder an die Entwicklung der Nettolöhne angepasst werden. Bislang sah der Plan der Bundesregierung vor, die Renten auch 2001 nur in Höhe der Inflationsrate steigen zu lassen.

Die IG Metall hat in einer Erklärung auf die "beschäftigungspolitische Bedeutung der Schiene" hingewiesen. Bis zu 900.000 Arbeitsplätze seien von diesem Verkehrsträger abhängig. Die Gewerkschaften fordern eine "streckenbezogene Schwerverkehrsabgabe" für Lkw, um den Güterverkehr auf der Schiene zu stärken.

Die ÖTV beharrt auf der Einführung der 35-Stunden-Woche. Im öffentlichen Dienst Westdeutschlands beträgt die wöchentliche Arbeitszeit noch 38,5 Stunden, in den neuen Ländern sogar 40 Stunden. Zur Senkung auf 35 Stunden müsse es eine Stufenregelung mit vollem Lohnausgleich geben, so der ÖTV-Vorsitzende Herbert Mai.

Auch in Rheiland-Pfalz ist der Tarifkonflikt im Einzelhandel beigelegt worden. Vereinbart wurde eine Anhebung der Einkommen rückwikend zum 1.6. um 2,5%. Ab 2001 erhalten die KollegInnen monatlich 20 DM für die Altersversorgung.

Unter www.dgb.de können seit Anfang Juli in der Rubrik "DGB direkt" alle Publikationen des DGB nach Stichworten durchsucht und alle Broschüren, Bücher und Zeitschriften online bestellt werden.

Im Arbeitskampf bei Thai Kriang Durable Textile (LinX berichtete) sind inzwischen 390 (von insgesamt 1.400) Arbeiterinnen entlassen worden. Die Firma hat gegen jede Einzelne eine Klage auf Schadensersatz eingereicht, je 8 Mio. Baht, das sind etwas mehr als 400.000 DM.

Die Regierung in Südkorea hat eine Erhöhung des Mindestlohns um 16,6% beschlossen. Damit steigt dieser im nächsten Monat von 1.600 Won/Stunde auf 1.865 Won/Stunde (3,50 DM). Dies ist die höchste Steigerung des Mindestlohns seit 1991, als dieser um 18,8% stieg.

Aus Chengdu (Provinz Sichuan,China) wurde über über einen Arbeiterkampf in einer Fabrik, die sich im Besitz der Volksbefreiungsarmee befand, berichtet. Der Fabrikmanager verkaufte diese Fabrik vor kurzem und teilte den ArbeiterInnen mit, dass sie lediglich für zwei weitere Monate ihren Lohn erhalten werden und dann selbst sehen müssen, wie sie zurecht kommen. Die ArbeiterInnen und ihre Familien belagerten die Fabrik und umzingelten ein Bürogebäude, in welchem auch der Fabrikmanager eingeschlossen wurde.

(hg)