Antifaschismus

Veranstaltungs-Tipp

"Wie soll ich diese Republik lieben?"

Diskussionsveranstaltung mit Fritz Bringmann, ehemaliger Häftling des KZ Neuengamme

"Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat."

(Erich Kästner)

Seit 1990 starben in Deutschland weit mehr als 130 Menschen durch Nazi-Terror. Brennende Asylbewohnerheime, zum Krüppel geschlagene Ausländer, zu Tode getretene Obdachlose wurden jahrelang eher als Randerscheinung behandelt. Plötzlich sind alle betroffen. Die um Zwangsarbeiter-Entschädigung feilschende Industrie ebenso wie Herr Schily, der erklärte, das Boot sei voll.

Der Kampf gegen Rechts läuft ins Leere, wenn er nur an den Symptomen rechtsradikaler Umtriebe ansetzt und nicht an die Wurzel des Übels heranreicht.

Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass und Rassismus haben in der deutschen Geschichte blutigste Spuren hinterlassen. Sie waren die geistigen Vorläufer und die ideologischen Begleiter des Hitlerfaschismus: seines Terrors nach innen und der Eroberungs- und Ausplünderungsfeldzüge gegen Staaten und Völker.

Kampf gegen Rechts erfordert deshalb auch die Einbeziehung der Erfahrungen der noch lebenden Antifaschisten, der Überlebenden des Nazi-Terrors.

Einer von ihnen ist Fritz Bringmann, der mehr als 10 Jahre seiner Jugend in faschistischen Gefängnissen und Konzentrationslagern verbracht hat. Als 17jähriger wurde er im Mai 1935 in Lübeck von der Gestapo verhaftet, als er antifaschistische Parolen auf eine Wand schrieb. Wegen Hochverrats kam er zunächst zwei Jahre in Haft, anschließend ins KZ Sachsenhausen. Vier Jahre war er dort, dann weitere fünf Jahre im KZ Neuengamme.

Seit der Befreiung 1945 ist er in der "VVN - Bund der Antifaschisten" und in der Organisation der KZ-Überlebenden "Amicale Internationale de Neuengamme" aktiv, bis heute.

Freitag, 17.11., 19.30 Uhr, Pumpe, Seminarraum.